Rezension

Überraschend gut

Der wiedergefundene Freund - Fred Uhlman

Der wiedergefundene Freund
von Fred Uhlman

Bewertet mit 4.5 Sternen

"Der wiedergefundene Freund" spielt in der Anfangszeit Hitlers. Normalerweise lese ich keine Bücher aus dieser Zeit, bei einem kompletten Schuljahr mit diesem Thema hat man irgendwann genug. Glücklicherweise habe ich den Klappentext vorher nicht gelesen!

Hans Schwarz ist ein interessanter Junge. Er macht sein Ding, kämpft für seine Interessen und weiß gleichzeitig, wann es genug ist. Er liest viel und träumt davon, ein berühmter Schriftsteller zu werden. Allerdings bleibt er auf dem Teppich und wirkt damit durchweg glaubwürdig. Konradin ist ebenfalls sehr glaubhaft dargestellt - er repräsentiert den Konflikt eines Deutschen mit jüdischen Freunden in den Anfängen des Nationalsozialismus. Seine Ansichten sind nicht unbedingt ehrenwert, aber dadurch authentisch. 

Der Schreibstil ist einfach und flüssig, die Charaktere handeln nachvollziehbar und irgendwie hat mich die Entwicklung der Freundschaft zwischen Hans und Konradin in ihren Bann gezogen. Weil der Nationalsozialismus sich zur Zeit der Handlung noch in seinen Anfängen befand, war er eher im Hintergrund präsent und nicht Hauptkonflikt der Handlung. Was mir am besten gefallen hat, war der Schluss. Der letzte Satz saß perfekt!