Rezension

Überraschend gut und kurzweilig

Der Stern der Elbe -

Der Stern der Elbe
von Diana Seidel

Bewertet mit 5 Sternen

Ein Fass voll ekliger Grütze fällt Jetta Reckwisch beinahe vor die Füße, als sie die Wahrsagerin aufsuchen möchte. Im Hinterkopf hat sie jedoch nur die zwei hübschen Männer, mit denen sie schäkerte und die ihr nun nachzulaufen scheinen. Dann passiert alles ganz schnell - ein Tumult und sie befindet sich fast in den Armen von einem der jungen Männer, Rudolf, und sie hat es sehr gern, wenn Männer sie bewundern... .

So fängt die Geschichte der Familie Reckwisch an, der eine Wirtschaft namens „Zum Stern“ gehört. Die Versorgungslage nach dem Ersten Weltkrieg ist prekär, dennoch bekommt man hier immer guten Kaffee und frischen, schmackhaften Kuchen. Darauf legt Adolf Reckwisch, der Hausherr, viel Wert. Neben seiner Frau Magda und dem Personal, hat er noch vier Kinder, die er herumscheucht. Aber vor allem Jetta, die an Klugheit und Durchtriebenheit, im zarten Alter von 14 Jahren, kaum noch zu übertreffen ist, ist sein Lieblingskind. Dabei hat sie es faustdick hinter den Ohren. Das schöne Mädchen liebt die Männer und diese lieben sie. Als ihr eine Torheit passiert, muss sie ihre ganze List aufbringen, um sich zu retten. Doch nicht nur sie, auch die anderen Geschwister müssen sich erst die Hörner abstoßen, bevor das Leben sich zum Positiven entwickelt... .

Diana Seidel schafft auf knapp 250 Seiten eine schöne Familiengeschichte, deren Entwicklung so manchmal überrascht und die Hauptprotagonistin Jetta zauberte mir so manch Schmunzeln ins Gesicht. Aber auch alle anderen Charaktere erleben spannende Situationen und Entwicklungen, sodass ich mir hier gern eine Fortsetzung wünschen würde. Es ist durchaus ein Buch, was man in einem Rutsch lesen kann, da der Schreibstil zwar einfach, aber mitreißend ist.