Rezension

Diese Rezension enthält Spoiler. Klicken, um alle Spoiler auf dieser Seite lesbar zu schalten.

Überraschend guter Abschluss der Trilogie!

In deinen Augen - Maggie Stiefvater

In deinen Augen
von Maggie Stiefvater

Was für eine Überraschung! Da mir Teil 1 und 2 dieser Trilogie nur mittelmäßig bis gar nicht gefallen haben, hätte ich In deinen Augen wohl gar nicht erst gelesen, wenn ich ihn nicht schon hier zu Hause gehabt hätte. Um das Buch nicht ungelesen hier stehen zu lassen und um die Reihe abzuschließen, habe ich doch noch nach dem Buch gegriffen und ich bin wirklich überrascht. Denn der Abschluss der Wolves of Mercy Falls-Trilogie hat mir wirklich gut gefallen!

Inhaltlich beschäftigt sich dieser dritte Band zum Teil wieder mit der Frage, worauf die Verwandlung in Wölfe zurückzuführen ist, wie man sie auslösen oder gar stoppen kann. Cole spielt, was diesen Aspekt angeht, eine sehr wichtige Rolle. Aber primär beschäftigt einen als Leser natürlich die Frage: Was ist mit Grace? Da der vorhergehende Band mit Graces hinausgezögerter Verwandlung aufgehört hat, fragt man sich natürlich, wie Sam damit umgeht, dass Grace nun plötzlich ein Wolf ist. Und was das angeht, hat Sam sich in meinen Augen sehr verbessert. Er ist nicht mehr so weinerlich und leidet die ganze Zeit, sondern reißt sich endlich mal zusammen! Cole und Isabel hatte ich ja schon in Linger ein bisschen in mein Herz geschlossen, aber in Forever sind sie eindeutig meine liebsten Charaktere. Auch, wenn sich die doch etwas ungewöhnliche Beziehung der beiden geändert hat. Cole opfert sich schon fast auf, um mehr über das Prinzip der Verwandlungen herauszufinden und Isabel bringt mich mit ihren sarkastischen Kommentaren immer wieder zum Lachen.
Auch Grace ist, wie Sam, um einiges reifer geworden. Diese Entwicklung der Hauptcharaktere war für mich aber auch schwer nötig! Hätte sich dahingehend nichts bei den Beiden getan, hätte ich das Buch eventuell doch halb gelesen zur Seite gelegt, da hätte die restliche Handlung noch so spannend sein können.
Spannung ist auch ein gutes Stichwort. Die ist in In deinen Augen nämlich endlich mal vorhanden! Während im zweiten Teil die Handlung nur unnötig in die Länge gezogen wurde und es von vornherein klar war, wie das Buch ausgeht und somit keinerlei Spannung vorhanden war, konnte ich hier endlich mal mitfiebern! Vor allem gegen Ende hin hat mich das Geschehen richtig gepackt und ich musste wissen, wie die ganze Geschichte um das Wolfsrudel nun ausgeht.
Positiv fand ich ebenfalls, dass ein, zwei Handlungsstränge aus dem ersten Band hier wieder aufgenommen werden, die im zweiten Teil überhaupt keine Erwähnung finden. Einer dieser Stränge war ein Aspekt, der bei mir nach Beenden von Nach dem Sommer einige Fragezeichen zurückgelassen hat und dass dies dann in Ruht das Licht nicht weiter angesprochen wurde, hat mich etwas verwundert. Meine Fragezeichen haben sich nach In deinen Augen zwar nicht völlig aufgelöst, aber wenigstens wurde das Thema wieder aufgenommen und etwas weiter ausgebaut.

Der Schreibstil ist auch in In deinen Augen wieder sehr verschnörkelt, es sind viele Vergleiche in den Text eingebaut. Allerdings hat mich das hier nicht so massiv gestört wie beispielsweise im ersten Teil. Vielleicht liegt es daran, dass mir hier die Handlung gut gefallen hat und ich mich daher nicht so sehr auf den Schreibstil konzentriert habe. Wie in den vorherigen Bänden werden auch hier immer mal wieder kurze Gedichte oder Songtexte wiedergegeben, die sehr schön Sams Gefühle verdeutlichen und das Ganze abrunden.

Insgesamt fällt meine Meinung zu In deinen Augen positiv aus. Die Handlung war spannend und wurde nicht unnötig hinausgezögert. Auch die Charaktere haben eine Wandlung ins Positive durchgemacht, wodurch mir diese Geschichte endlich mal Spaß gemacht hat.