Rezension

Überraschend magisch

Die Chroniken der Verbliebenen - Der Kuss der Lüge - Mary E. Pearson

Die Chroniken der Verbliebenen - Der Kuss der Lüge
von Mary E. Pearson

Arabella Celestine Idris Jezelia ist die Erste Tochter des Hauses Morrighan und daher nicht nur eine Prinzessin sondern auch mit der Gabe beschenkt - oder sollte es zumindest sein. Deshalb darf sie sich ihren Ehemann nicht selber aussuchen und muss stattdessen aus diplomatischen Gründen den Prinzen von Dalbreck heiraten. Um ihrem Schicksal zu entgehen, flieht sie und trifft bald auf zwei Männer – einer ausgeschickt um sie zu töten und der andere der Prinz, den sie heiraten sollte…

Das Buch wird hauptsächlich aus der Sicht von Lia erzählt, wodurch man sich sofort in ihre Gedanken, Gefühle und Motive einleben kann und versteht, was sie zu ihrer Flucht bewegt. Ihre Erzählungen werden unterbrochen von Kapiteln aus der Sicht von dem Attentäter, dem Prinzen, Rafe und Kaden, die tiefere Einblicke in ihre Charaktere ermöglichen. All diese Charaktere und auch viele der Nebencharaktere sind es, die die Magie dieses Buches ausmachen. Keiner von ihnen bleibt flach; ganz im Gegenteil: die Autorin versteht es, allen eine Geschichte zu geben, die sich vor allem in ihren Geheimnissen versteckt. Außerdem gibt es noch Abschnitte aus Werken wie „Gaudrels Vermächtnis“ und „Vendas Lied“, die viele Fragen aufwerfen: Was sind diese Werke? Woher stammen sie? Von wem handeln sie?

Neben den Fragen sorgt auch Pearsons Schreibstil für Spannung und fesselt so sehr, dass die mehr als 550 Seiten in einem Handumdrehen durchgelesen sind. So werden auch Wendungen in Details versteckt und die Autorin schafft es einen immer wieder mal zu überraschen, denn nicht einmal die einfachsten Dinge sind so wie gedacht.

Auch wenn in diesem Werk die ein oder andere Länge ist, macht es Spaß weiterzulesen und das Ende lässt noch so viele Fragen offen, dass ich es kaum erwarten kann, den zweiten Teil zu lesen!