Rezension

+ überraschend und emotional

Wenn's am schönsten ist - Astrid Ruppert

Wenn's am schönsten ist
von Astrid Ruppert

Mit eigenen Worten
Sabine hats nicht leicht. Als ihr Sohn Lukas 3 Jahre alt ist verlässt Peter, Lukas Vater, die Familie. Sie zieht Lukas allein groß und hat Peter nie verziehen, dass er sich aus dem Staub gemacht hat. Als Lukas' Großeltern ihn zum Geburtstag seiner Großmutter einladen, geben sie dem Schicksal einen Stoß und verändern somit das Leben aller Beteiligten.

Wirkung
Der Titel hat mich sofort angesprochen, als ich ihn zum ersten Mal gelesen habe. Besonders schön finde ich, dass der Titel inhaltlich sehr gut passt und auch im Text vorkommt. Das Cover ist nicht einfach nur schön, sondern hat auch Bedeutung. Für mich eine sehr gelungene Gestaltung.

Positives
Das Buch beginnt damit, dass Lukas zu seinen Großeltern fährt. Er wurde von ihnen zum Geburtstag seiner Großmutter eingeladen. Dieser Anfang gefällt mir sehr gut, weil sofort erste Beziehungen erkennbar werden, zb. zwischen seiner Mutter und ihm. Der Schreibstil ist anfangs etwas gewöhnungsbedürftig, passt aber sehr gut zum Buch. Es wurde der auktoriale Erzähler verwendet, wodurch man eine gute Sicht auf die Umstände und Beziehungen der drei Protagonisten bekommt. Trotzdem dem auktorialen Erzähler wird in jedem Kapitel das Hauptaugenmerk auf einen der Protagonisten gelegt, also entweder Lukas, Sabine oder Peter. Alle drei Charaktere sind sehr gut beschrieben, ich konnte mich in sie hineinversetzen, ihre Handlungen nachvollziehen und jeder war auf seine eigene Art sympathisch. Sabine war mir zum Beispiel sympathisch, weil sie Ergotherapeutin ist, da ich auch Ergotherapeutin bin. In Lukas konnte ich mich am besten hineinversetzen und Peter hat einen Wandel durchgemacht, den ich ihm anfänglich gar nicht zugetraut hätte. Der Verlauf der Geschichte hat mich von Beginn an gefesselt, mitgerissen und gar nicht mehr losgelassen. Anfänglich war das Tempo eher etwas langsamer, bis zu einem bestimmten Schlüsselmoment, ab dem es rasant und schnell auf das Ende zu ging. Ich hätte nicht gedacht, dass mich diese Story so mitnehmen kann und doch wurde ich emotional so berührt, dass ich vor allem am Ende geweint habe wie ein Wasserfall. Das Ende war für mich sehr bewegend, ehrlich und direkt aus dem Leben.

Negatives
Es gibt nichts Negatives zu erwähnen.

Zitat
Sabine hat den Kopf geschüttelt. "Als mein Mann mich verließ, ist meine Welt zusammengebrochen. Das war mein Schlaganfall." Frau Winter schaute sie interessiert an. "Und wie war ihre Reha? Sind alle Lähmungen weg?" Sabine schüttelte nur stumm den Kopf. "Da hätten sie aber eine gute Ergotherapeutin gebraucht."

Bewertung
Note 1 {sehr gut}
Dieses Buch verdient definitiv die Benotung eins, weil es alle meine Erwartungen komplett übertroffen hat. Ich habe nicht mit einer derartig emotionalen Geschichte gerechnet und bin immernoch ganz geplättet. Die Charaktere und der Verlauf sind sehr überzeugend, auch wenn man sich erstmal an den Schreibstil gewöhnen muss, lohnt es sich auf jeden Fall dieses Buch zu lesen.