Rezension

Überraschend, wirklich überraschend

Weil ich Layken liebe
von Colleen Hoover

Bewertet mit 5 Sternen

Ja, ich gebe die Hoffnung noch immer nicht auf. Ich suche noch immer ein Buch, welches irgendwann einmal dazu führt, dass auch ich Tränen vergießen muss. Aber auch dieses Buch hat mir - soviel sei im Vorfeld gesagt - bewiesen, dass ich wohl doch eine empathische Abrissbirne bin, denn auch bei diesem Werk ist keine einzige Träne geflossen. 
Layken - was übrigens eine Mischung aus Layla und Kennedy ist - ist gerade 18 Jahre alt, als sie mit ihrer Mutter und ihrem kleinen Bruder Kel aus ihrem geliebten Texas nach Michigan zieht, in ein Kaff, mit dem sie sich auf der Fahrt dorthin eigentlich gar nicht anfreunden kann. Erst vor wenigen Monaten vertarb ihr Vater an einem Herzinfarkt und die Familie versucht so normal wie möglich weiter zu leben, versucht sich hier die Chance auf einen Neuanfang zu wahren.
Während Kel noch am selben Tag in dem Nachbarsjungen einen neuen besten Freund findet, ist Layken anfangs gar nicht begeistert, bis sie den großen Bruder des Nachbarsjungen kennenlernt: Will.
Vom ersten Augenblick an ist sie von ihm fasziniert und verbringt mit ihm die 3 schönsten Tagen ihres Lebens, lässt es sogar zu, dass er sie küsst ihr näher kommt, bis... bis der Montag morgen naht und nicht nur Layken förmlich der Boden unter den Füssen weggerissen wird, als sie erfährt, wer Will wirklich ist. Nicht nur Laykens Gefühle sind danach nicht mehr so, wie sie sein sollten und auch in ihrem sonstigen Privatleben, läuft es alles andere als rosig, war nicht nur die junge Frau an die Grenzen ihrer Belastbarkeit bringt.

Der Schreibstil hat mir wirklich gut gefallen und gerade Kel war für mich ein Charakter, den man einfach lieben muss. Egal, wie aussichtslos die Situation auch zu sein schien, der kleine Kerl hat es immer wieder geschafft, seiner Schwester, seiner Mutter und auch Will udn dessen Bruder ein Lächeln auf die Lippen zu zaubern.
Gerade mit seinem neuen besten Freund hat er für den einen oder anderen Schmunzeln gesorgt, aber auch für einige innige Momente zwischen Layken und Will.
Für beide ist die neuentstandene Situation nicht einfach, beide haben mit ihren Gefühlen zu kämpfen und gerade das bringt die Autorin oftmals sehr authentisch rüber.
Am Anfang habe ich bereits mehrere Male schmunzeln müssen, ist die zynische Art von Layken doch manchmal echt zu herrlich.
Die Geschichte um Laykens Mutter und den wahren Grund für den Umzug haben mich wiederrum doch sehr berührt, auch wenn es nicht für Tränen gereicht hat.
Aber wie sagte Tine gerade für's nächste Mal: " Kleiner Tipp nebenbei - beim Lesen eine Schüssel geschnittene Zwiebel daneben stellen - sonst wird das bei dir nix"
Den Tipp werd ich mir merken, liebe Tine und vergebe bis dahin dennoch für dieses Buch 5/5 Schneeflöckchenbäume, denn die hat dieses Buch - welches zum Nachdenken, zum Mitfühlen und Mitfiebern anregt - wirklich verdient.