Rezension

Überraschende Entwicklung!

Escape - Jennifer Rush

Escape
von Jennifer Rush

Inhalt:
Anna hilft ihrem Vater Arthur schon längere Zeit in seinem Labor, in dem geheime Forschungen der "Sektion" durchgeführt werden. Dabei handelt es sich um vier Jungen in Anna's Alter, die genetisch verändert wurden. Doch plötzlich fliehen die Jungen und Anna ist dazu gezwungen sie zu begleiten. Nichts ist mehr so wie es schien und sie können niemandem vertrauen. Mit der Zeit entschlüsseln sie immer mehr Rätsel, aber welche Rolle spielt Anna in dem grausamen Plan der "Sektion"? Die Jagd durch die vereinigten Staaten bringt die Jugendlichen an ihre Grenzen...

Sprache:
Mir gefällt es sehr gut, dass das Geschehen komplett aus Anna's Sicht geschrieben ist. Dadurch erhält man sehr viel Einsicht in ihre Gefühle, aber gleichzeitig nimmt man die Umgebung dabei auch aus ihren Augen wahr. Durch viele Beschreibungen wird hierbei eine sehr echt wirkende Atmosphäre kreiert, die relativ düster ist. Dies ist sehr gut gelungen, da dadurch auch einige unheimliche Szenen entstehen. Außerdem gefällt es mir auch sehr gut, dass zu Beginn einige forschungsspezifische Begriffe fallen, weil so die gesamte Laboratmosphäre etwas reeller wirkt. Außerdem lässt der Schreibstil sich sehr angenehm lesen, wodurch man ab einem gewissen Punkt auch nicht mehr aufhören möchte zu lesen. Ganz besonders gut gefallen hat mir der Einsatz von Zitaten, weil dadurch die Gefühle bzw. Probleme einer Situation noch einmal aus einem anderen Winkel beleuchtet wurden.

Charaktere:
Anna ist mir im Laufe des Geschehens immer sympathischer geworden. Zu Beginn konnte ich nicht wirklich Nähe zu ihr aufbauen, aber das hat sich dann geändert, als sie mit der Flucht und gewissen Erkenntnissen konfrontiert wurde. Ihre Reaktionen und Gefühle schienen mir sehr echt und außerdem hat ihr Charakter sich dadurch auch etwas geändert, wodurch sie viel sympathischer wirkte. Auch die vier Probanden wurden mir im Laufe des Geschehens sympathischer. Am Anfang waren sie sehr stereotypisch, aber auch sie entwickelten sich weiter, wenn auch nicht so stark wie Anna. Von einem Charakter wurde ich allerdings extrem überrascht, was das Geschehen dann auch extrem spannend machte.
Nicht so gut gelungen finde ich die eingebaute Liebesgeschichte. Sie wirkt auf mich eher oberflächlich, da sie keinerlei Tiefgang enthält und irgendwie auch nicht wirklich viel zum sonstigen Geschehen beiträgt. Außerdem wirkte sie auch nicht sehr authentisch und eher ein wenig gekünstelt.

Handlung:
Das Buch fängt leider etwas schwach an, sodass ich mich durch die ersten ca. 50 Seiten durchquälen musste - sie waren einfach etwas langweilig und gleichbleibend. Allerdings sind diese für die weitere Handlung unbedingt notwendig, da man sonst nicht ganz so viel Nähe zu den Charakteren aufbauen kann. Danach wird es dann aber deutlich besser, da plötzlich ganz viele Rätsel auftauchen und auch immer wieder gefährliche Kampfszenen auftreten. Diese waren so spannend, dass ich das Buch dann irgendwann nicht mehr aus der Hand legen konnte. Selbst zum Ende hin kann Jennifer Rush die Spannung auf dem hohen Niveau halten. Noch dazu gab es immer wieder Überraschungen und Wendungen die wirklich genial arrangiert waren. Zudem war das komplizierte Gewirr aus Geheimnissen und Rätseln super spannend angelegt.

Ein richtig spannender dystopischer Thriller, der vor allem durch seine überraschende Entwicklung überzeugt!