Rezension

Übertriebener Hype

Die Seiten der Welt
von Kai Meyer

Ich muss leider sagen, ich war irgendwie ziemlich enttäuscht von diesem Buch, vor allem da es im Vorhinein schon immer groß angekündigt wurde. Vielleicht hat sich meine Enttäuschung auch gerade daraus ergeben.

Inhalt

Furia Salamandra Faerfax lebt in der Abgeschiedenheit der Familienvilla zusammen mit ihrem Vater und ihrem Bruder. Wie auch ihr Vater, so hat auch Furia eine besondere Gabe: Sie ist Bibliomantin. Mit anderen Worten, kann sie aus Büchern Kraft schöpfen, um magische Sachen zu vollbringen. Doch bald schon gerät sie auf einer Reise mit ihrem Vater in Geschehnisse, die sie schon bald nicht mehr beeinflussen kann.

Meinung

Am meisten gestört haben mich auf der einen Seite die vielen Parallelen zu anderen Büchern und Werken und auf der anderen Seite hatte ich das Gefühl, dass der Autor selber nicht genau wusste, was er jetzt genau schreiben soll, Märchen/Kinderbuch oder Erwachsenenroman. So hat man auf der einen Seite phantastische Schilderungen über Libropolis, die Haupstadt der Bibliomanten oder über die Bücherei der Faerfax gelesen, bei denen man sich richtig die leuchtenden Augen vorstellen kann und auf der anderen Seite werden plötzlich recht brutal Personen umgebracht. Zu allem Überfluss auch noch zwei lebende Möbelstücke dazwischen, die für sich gesehen sehr sympathisch sind, im Zusammenhang des Buches zwischen Brutalität und Phantasie jedoch irgendwie absurd wirken.

Zudem sind mir die Figuren, allen voran Furia leider nicht richtig ans Herz gewachsen. Ich hatte das Gefühl, sie würden nicht an ihren Aufgaben wachsen sondern sind am Ende des Romans immer noch die selben wie am Anfang und das obwohl sie eine ganze Menge durchgemacht haben. Das erscheint mir doch etwas unglaubwürdig. Zu guter Letzt gab es für mich am Ende des Buches noch zu viele offene Fragen, die mich sehr unbefriedigt zurückgelassen haben und mich fragen ließen, warum ich denn die letzten Seiten gelesen habe, wenn die Fragen, die mich am meisten interessieren doch nicht beantwortet wurden. Leider habe ich erst im Nachhinein erfahren, dass eine Fortsetzung geplant ist. Hätte ich dies vorher gewusst, hatte mich der Schluss vielleicht nicht ganz so unbefriedigt zurückgelassen und meine Meinung des Buches wäre vielleicht doch noch besser ausgefallen.

Dem Buch zu Gute halten kann man schließlich noch, dass durchaus ein paar schöne Ideen umgesetzt wurden, auch wenn ich teilweise das Gefühl hatte, der Autor versuche alle Ideen, die ihn bzgl. der Bücher einfallen noch irgendwie in dieses Buch zu quetschen.

Fazit

Schade, ich hatte mir wirklich mehr von dem Buch versprochen. So ist es leider das zweite Buch des Autors in kürzerer Zeit, welches mir nicht zugesagt hat und so werde ich wohl auch erst einmal noch etwas warten, bevor ich ihm eine zweite (dritte) Chance gebe. Für mich war der Hype um dieses Buch völlig übertrieben.