Rezension

Überzeugend

Wer das Vergessen stört -

Wer das Vergessen stört
von Tessa Duncan

Bewertet mit 5 Sternen

Wer das Vergessen stört von Tessa Duncan

erschienen bei dtv

 

Zum Inhalt

 

Nach einer gescheiterten Beziehung lässt sich Lily Brown, zuvor Polizeipsychologin bei Scotland Yard, in Canterbury als Psychotherapeutin nieder. Zu ihren ersten Patientinnen gehören Samantha Harris, die in einer toxischen Beziehung mit ihrem gewalttätigen Ehemann gefangen ist. Und Vera Osmond, die aufgrund eines schlimmen Kindheitserlebnisses unter Panikattacken leidet. Lily hält Veras Behandlung schon für erfolgreich abgeschlossen, als diese sich wieder bei ihr meldet. Doch Lily ist abgelenkt. Wenig später wird Vera tot aufgefunden – angeblich Selbstmord. Lily glaubt nicht daran und stellt Nachforschungen an. Dabei stößt sie auf ein furchtbares Geheimnis und gerät selbst in Lebensgefahr …

(Quelle: Verlag)

 

Zum Buch

 

Das Cover dieses Buches zeigt einige Häuser, die auf mich schon gleich die richtige Stimmung für die Geschichte verbreiteten. Obwohl ich finde, dass es eher nach Schottland oder Irland aussieht und nicht nach England. Erzählt wird die Story in der dritten und der ersten Person aus verschiedenen Perspektiven. Das Buch ist in zwei Teile eingeteilt, wobei sich der erste Teil mit den Monaten vor dem vermeintlichen Selbstmord beschäftigt. Der zweite Teil spielt danach und geht vom Jahr 2018 in 2019 über. Die Geschichte beruht auf Teilen eines wahren Verbrechens, wie uns die Autorin im Nachwort schildert. Daher das Nachwort wirklich erst am Ende lesen.

 

Wir treffen hier auf die Psychologin Lily Brown, 31 Jahre alt, ehemalig bei der Polizei beschäftigt, Katzenliebhaberin und hat Probleme mit ihrer Mutter. Auf mich machte die junge Frau einen kompetenten Eindruck und ich mochte sie sehr gerne. Lily ist fundiert in ihren Aussagen und ihren Therapieansätzen. Sie versucht, alle Patientinnen in ihrem vollen Terminkalender unterzubringen, was manchmal einfach nicht möglich ist. Wir lernen in ihrer Praxis nämlich nicht nur das Opfer Vera Osmond kennen, sondern Lily behandelt auch noch einen anderen Fall. Den von Samantha Harris, die von ihrem Mann aufs Schwerste misshandelt wird. Mir waren beide Patientinnen sympathisch, wobei ich aber gerade Sammys Verhaltensweisen nicht nachvollziehen konnte. Sie ist ein Opfer der Gewalt und findet einfach nicht den Absprung. Typisch für diese Art von Beziehung, das ist mir schon klar, aber ich hätte das ein oder andere Mal wirklich aus der Haut fahren können! Dabei hat sie in Lily eine mutige und engagierte Therapeutin, bei der sie Unterstützung findet.

Vera hingegen lässt sich auf Lilys Behandlungsmethoden ein und weiß in Angstsituationen das Gelernte anzuwenden. Bei ihr sieht man eindeutig eine Entwicklung, was mir sehr gut gefiel. Durch die Therapie kommen Kindheitserinnerungen hoch, die vor allem zu dem tödlichen Unfall ihrer jüngeren Schwester führen.

 

Tessa Duncan hat mir spannende Lesestunden mit diesem Auftaktband beschert. Sie hat sich nicht nur ein wahres Verbrechen zur Vorlage genommen, sondern auch durchaus authentische Figuren erschaffen. Der Aufbau der Geschichte, wie man Schritt für Schritt an den Prolog (Vera wird tot aufgefunden) herangeführt wird, hat mir sehr gut gefallen. Auch Teil Zwei, der sich mit dem Danach beschäftigt war nicht uninteressanter. Hier gibt es einige Rückblicke in die 80er Jahre, die ebenfalls von Bedeutung für des Rätsels Lösung sind. Vor allem gefiel mir aber auch, dass hier nicht nur Vera, sondern auch Samantha behandelt werden und wir als Leser somit gleich mehrere Fälle und Situationen präsentiert bekommen. Bei beiden Fällen hat sich die Autorin an realen Elementen bedient und diese hier nach ihren Ideen verarbeitet. Ungefähr 100 Seiten vor dem Ende geht es mit der Auflösung los, was ich im ersten Moment für sehr früh hielt. Aber diese Geschichte bietet auf den letzten Seiten noch so einiges und wird keinesfalls langweilig. Das Buch endet mit einem Cliffhanger, der das Privatleben von Lily Brown betrifft. Ansonsten hat die Story keine offenen Fragen übriggelassen. Ich freue mich auf weitere Bände und empfehle euch diesen Auftakt auf jeden Fall!

 

 

 

 

 

 

Die Reihe

 

Wer das Vergessen stört

Band 2?

 

 

Zum Autor

 

Tessa Duncan hat in Psychologie promoviert und ist ausgebildete Klinische Psychologin und Psychotherapeutin. Nach zehn Jahren in diesem Berufszweig ihres Fachs und weiteren über zwanzig Jahren als selbstständige Unternehmensberaterin konzentriert sie sich heute fast nur noch aufs Schreiben. Unter dem Pseudonym Marie Lacrosse wurde sie zur vielfachen Bestsellerautorin. ›Wer das Vergessen stört‹ ist ihr erster Roman für dtv. Tessa Duncan lebt mit ihrem Mann und Kater Mirko in einem beschaulichen Weinort.

 

 

WERBUNG
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432 Seiten

ISBN 978-3-423-21847-4

Preis: 13 Euro

erschienen bei https://www.dtv.de/

Leseprobe https://www.dtv.de/buch/wer-das-vergessen-stoert-21847

 

© Cover und Zitatrechte liegen beim Verlag

 

An dieser Stelle möchte ich mich noch recht herzlich beim Verlag für die Bereitstellung dieses Exemplars bedanken!