Rezension

Überzeugend und Fesselnd

Der Fahrer - Andreas Winkelmann

Der Fahrer
von Andreas Winkelmann

Bewertet mit 5 Sternen

Von seiner für ihn nur schwer zu ertragenden Geburtstag-Überraschungsparty stürmt Kommissar Jens Kerner nach dem Aufeinandertreffen mit seinem verhassten Bruder geradewegs auf einen neuen Tatort zu. 

 

In der Nähe des Präsidiums steht ein verlassenes Auto, dessen Fahrerin offenbar entführt wurde. Der Entführer hinterlässt auf dem Fahrzeug einen mit Leuchtfarbe gemalten Hashtag findemich. In den Sozialen Medien postet er ein Foto vom Entführungsopfer und legt gleichzeitig eine Spur für die Ermittler, damit sie ihn jagen können.

 

Er spielt mit der Polizei und will deren Versagen publik machen.

 

 

 

Ich habe selten einen so spannenden Thriller gelesen wie diesen. 

 

Andreas Winkelmann gelingt es den Spannungsbogen über fast 400 Seiten hoch zu halten. 20 oder 30 Seiten vor Ende hatte ich immer noch keine Ahnung, wer diese Verbrechen begeht.

 

Ja, und die Lösung wirkte im ersten Moment, wie aus dem Hut gezaubert, aber dann fügt sich alles logisch und nachvollziehbar zusammen. Zum Schluss stellt sich mir die Frage, ob ich nachlässig gelesen habe. Eigentlich hätte ich doch etwas davon bemerken müssen, aber Andreas Winkelmann scheucht die Ermittler und somit auch die Lesen von einem begründeten Verdacht zum nächsten.

 

Den einzelnen Protagonisten gibt er so viel Profil, dass vieles wie ein Film vor dem geistigen Auge abläuft. 

 

Eigenbrötlerische, teamunfähige Ermittler und kratzbürstige, aber weitgehend gerechte, weibliche Vorgesetze gibt es schon, aber das Besondere an diesem Ermittlerteam ist, dass trotzdem Teamarbeit entsteht und es gibt einen Zusammenhalt, den man weniger kennt.

 

Das ist mein erster Winkelmann-Thriller, aber mit Sicherheit nicht mein letzter.