Rezension

Überzeugende Dystopie

Breathe - Gefangen unter Glas - Sarah Crossan

Breathe - Gefangen unter Glas
von Sarah Crossan

Bewertet mit 4 Sternen

Der Schreibstil ließ mich nicht mehr los, Spannung dieser oder jener Art war auf jeder Seite da und die actionreiche Handlung sorgten dafür, dass sich das Buch wie von selbst liest. Die Autorin folgt zwar dem typischen Schema dieses Genres, aber auch einige Punkte in den Hintergrund rückt, die in anderen Dystopien (meiner Meinung nach) präsent bis überpräsent sind. Zum Beispiel dieses futuristische Roboter-High Tech-Gedöns. Die Gesellschaft in "Breathe" ist zwar in "Bessere" und "Schlechtere" Bürger unterteilt, aber es ist den "Schlechteren" trotzdem möglich, ein relativ menschenwürdiges Leben zu führen (sie müssen ihre Lebensmittel nicht selber jagen oder so). Stattdessen enthält "Breathe" eine ernstzunehmende Message, die uns zu jeder Zeit vor Augen hält, welche Folgen es halten kann, wenn sich an unserem Konsumverhalten nichts ändert.
Durch die wechselnden Sichtweisen in den Kapiteln konnten die gut ausgearbeiteten Hauptcharaktere und ihre Gedankengänge sozusagen aus nächster Nähe kennen gelernt werden. Die Second Bea, die ihrer Familie eine bessere Zukunft ermöglichen will und schon lange ihren besten Freund Quinn liebt. Der gar nicht versnobte Premium und Sohn eines hohen Tiers checkt zwar eine Weile nichts, aber als er endlich versteht, was er an Bea hat, bekam er von mir einen riesigen Korb Sympathiepunkte ^^
Und dann ist da noch Rebellin Alina. Für ihre Überzeugungen tritt sie mutig und rücksichtslos ein, aber sie bleibt trotzdem ein junges Mädchen ohne Eltern, deren einziger Halt die Rebellen sind. Außerdem glaube ich kaum, dass ein anderer Charakter in irgendeinem Buch so viel falsch gemacht und trotzdem keine Wahl hatte, wie Alina.
Und es war sehr erfrischend, dass ein Charakter, der plötzlich seine Maske fallen lässt, nicht zwangsläufig ein Verräter oder Böser sein muss :)