Rezension

Überzeugender Jugendthriller

Wie ein Flügelschlag - Jutta Wilke

Wie ein Flügelschlag
von Jutta Wilke

Jana hat ein Stipendium für ein Sportinternat bekommen. Sie liebt es zu Schwimmen, nur so kann sie sich frei fühlen. Allerdings wird sie dort von allen gemieden, von allen bis auf Melanie. Als diese plötzlich stirbt bricht für Jana eine Welt zusammen. Sie glaubt nicht daran, dass es ein natürlicher Tod war und versucht ihn aufzuklären, ohne zu wissen in welche Gefahr sie sich begibt. Immerhin gibt es ja noch Mika, Mel’s Bruder.

Nachdem ich „Holundermond“ von Jutta Wilke gelesen hatte, waren meine Erwartungen natürlich relativ hoch. Größtenteils wurden sie erfüllt!
Ich bin das Gegenteil einer Wasserratte und ich bekomme Panik unter Wasser, weshalb mich das Thema des Buchs nicht wirklich ansprechen konnte. Aber mir hat der Schreibstil sehr gut gefallen, erfrischend und angenehm, weswegen ich das Buch innerhalb von 2 ½ Tagen durchhatte.
Irgendetwas hat mich an Jana gestört, allerdings kann ich immer noch nicht sagen was es war. Auf jeden Fall hat sie einen starken Charakter. Sie schafft es weiterhin auf diesem Internat zu bleiben, obwohl sie ausgegrenzt und gemobbt wird. Sie will einfach nur Schwimmen. Es geht ihr nicht um Ruhm und Ehre, sie will sich frei fühlen. Selbst von ihrem grässlichen Schwimmtrainer Drexler lässt sie sich größtenteils nicht einschüchtern.
Mika hat mir direkt gefallen und ich finde es sehr schön wie sich ganz langsam so etwas wie eine Beziehung zwischen ihm und Jana aufbaut. Gerade Jana’s Gefühle werden sehr gut beschrieben und man kann teilweise das Kribbeln zwischen den beiden spüren.
Was mich jedoch gestört hat, dass sich alles nur ums Schwimmen dreht. Ich hätte mir eine etwas abwechslungsreichere Handlung gewünscht. Dazu kommt noch, dass ich das Gefühl hatte, dass Jana nur im Wasser ist. Bei jedem Problem flüchtet sie dorthin und das wurde zum Ende hin ermüdend.
Jana’s Lehrer Bernges konnte ich von Anfang an nicht einordnen. Er macht einen sehr netten Eindruck, aber es gibt schließlich viele Menschen die eine Maske tragen und so nicht ihr wahres Gesicht zeigen.
Die Aufmachung des Buches ist wunderschön! Ein ganz großes Kompliment an den Coppenrath Verlag! Das Cover ist in schönen Blautönen gehalten und mit Schmetterlingen verziert. Diese können wir auch am Anfang jedes Kapitels wiederfinden.
Das Buch wird aus der Ich-Perspektive erzählt. Am Ende einiger Kapitel jedoch gibt es eine kurze Passage eines Er-Erzählers und genau diese Passagen bauen die Spannung immer wieder auf.
„Holundermond“ hat mir vom Thema besser gefallen, aber auch dieses Buch konnte mich überzeugen und ich freue mich auf mehr von Jutta Wilke.