Rezension

Überzeugender Krimi mit Einblick in die Volx-Musik-Szene

Steirerstern - Claudia Rossbacher

Steirerstern
von Claudia Rossbacher

Bewertet mit 5 Sternen

Der Krimi "Steirerstern" ist der 10. Fall aus der Feder von Claudia Rossbach. Die Reihe erscheint im Gmeiner Verlag.

Der Tod eines Bandmusikers im Murtal wirkt auf den ersten Blick wie ein Unfall, da man aber einen Mord nicht ausschließen kann, übernehmen die LKA-Ermittler Sandra Mohr und Sascha Bergmann den Fall. Die Bandmitglieder sind zwar geschockt, doch wie es in der Musikbranche so schön heißt: The show must go on". Also tritt die Band nach dem Tod von Luigi beim »Volx Open Air« in Spielberg auf, kurz darauf ist seine Freundin, die erfolgreiche Volkspop-Sängerin Jessica Wind verschwunden. Trägt sie eine Schuld am Tod ihres Freundes oder wurde sie jetzt selbst Opfer eines Verbrechens?

Der regionale Charakter durch Dialekt und Landschaftsbeschreibungen sorgt wie immer in Claudia Rossbachs Kimis für die besondere Würze. In diesem Fall ist es eine Hommage an den Austropop, eine Art Schlagermusik mit Popmusik-Einflüssen in österreichischem Dialekt.  

Das Musikbusiness ist hart, wer Erfolg haben möchte, muss immer neue Lieder abliefern und sich seinen Fans auf den Bühnen mit großen Shows zeigen. Das lässt natürlich auch Stalker und Paparazzi nicht kalt. Diese negative Seite sorgt in "Steirerstern" für Probleme, denen sich die Sängerin Jessica Wind ausgesetzt sieht. Ein Stalker schickt ihr regelmäßig Briefe, ist er eine Bedrohung für Jessica und hat er etwas mit dem Tod von Luigi zu tun? 

Dieser Krimiband ist privater als andere der Reihe, nicht nur Bergmanns Sohn David spielt dieses Mal mit, auch seine Tochter tritt in Erscheinung. Weil David in der Band von Jessica spielt, ist natürlich Bergmann befangen, was ihn aber nicht daran hindert, stets nachzufragen und sich in die Ermittlung einzumischen.  

Eine Erzählperspektive zeigt einen jungen Mann, der unter seiner alkoholkranken Mutter leidet. Er schwärmt für Jessica Wind und ist förmlich besessen von ihr. Er könnte der Täter sein, der Jessicas Freund auf dem Gewissen hat. Dieser Erzählstrang hat mir am meisten gefallen, weil er in die Seele eines Kranken schauen lässt.

Als Teamverstärkung sorgt die schwergewichtige Renate Puntigam für Unterstützung, sie legt einige tolpatschige Auftritte hin, die als Unterhaltungsfaktor zu werten sind.

Die beiden Hauptcharaktere Sascha und Sandra sind inzwischen immer vertrauter miteinander, und  Sascha scheint inzwischen sein Macho-Gehabe etwas abgelegt zu haben. 

Der Krimi endet mit einer logischen Aufklärung und zusätzlich mit einem Cliffhanger. Weiter Fälle sind laut Autorin geplant, darauf freue ich mich.

 

Auch der 10. Band der Steirerreihe überzeugte mich durch sympathische Protagonisten, einer fesselnden Story und viel österreichischem Flair.