Rezension

Überzeugt mit gelungenen Perspektivwechsel

Die Witwe - Fiona Barton

Die Witwe
von Fiona Barton

Bewertet mit 3.5 Sternen

~~Inhalt:

Jean Taylor führt ein ganz normales Leben in einer englischen Kleinstadt: Sie hat ein hübsches Haus und einen netten Ehemann. Glen und sie führen eine gute Ehe. Dann kommt der Tag, der alles ändert: Sie nennen Glen jetzt das Monster. Er soll etwas Unsagbares getan haben. Und Jeans heile Welt zerbricht. Jetzt liegt Glen auf dem Friedhof, und Jean ist zum ersten Mal allein. Allein und frei. Frei ihre Geschichte zu erzählen. Jean Taylor wird uns sagen, was sie weiß.

Cover:

Das Cover gefällt mir persönlich sehr gut. Ich mag es, wenn ein Cover eher schlicht gehalten ist. Auch die weißen Lilien tauchen zum Ende des Buches auf und passen somit gut zum Buch. Im Buchladen wäre mir das Cover auf jeden Fall aufgefallen.

Meinung:

Ein kleines Mädchen ist verschwunden und man verdächtigt Glen Taylor sie entführt zu haben. Das Buch wird aus vier verschiedenen Perspektiven erzählt. Aus der Sicht seiner Frau Jean, des Polizisten der den Fall bearbeitet, einer Reporterin und der Mutter des Mädchens. Mir haben die verschiedenen Perspektiven unglaublich gut gefallen und man hat einen kompletten Überblick über den Fall bekommen. Auch die verschiedenen Emotionen sind sehr gut rübergekommen. Jean, die versucht in dieser schweren Zeit eine gute Ehefrau zu sein. Der Polizist, der versucht die kleine Bella zu finden, die Reporterin die versucht eine gute Story zu bekommen und die Mutter die ihre Tochter natürlich unbedingt wiedersehen möchte.

Ich finde, dass alle Personen gut gezeichnet sind und ich konnte mich wirklich in jede Person hinein versetzten. Natürlich ist Jeans Perspektive wohl die interessanteste. Als ihr Ehemann verdächtigt wird, stürzen sich die Leute und vor allem die Presse auf ihn und trotzdem versucht sie ihn zu unterstützen. Jean und Glen haben ihre ganz eigene Geschichte und meiner Meinung nach ist es sehr nachvollziehbar beschrieben, warum Jean ihn nicht verlässt oder überhaupt anfängt zu zweifeln.

Gut beschrieben war auch die Reaktion der Öffentlichkeit. Wie die Reporter versuchen eine gute Story zu bekommen und ihr Haus belagern. Wie fremde Menschen ihnen Hassbriefe schicken, weil sie Glen für den Täter halten.

Kleines Manko ist für mich die Seitenzahl. Zwischendurch hat sich die Geschichte nicht wirklich weiterentwickelt und man ist auf der Stelle stehengeblieben. Da hätten einige Seiten weniger auch gereicht.

Fazit:

Ein gelungenes Buch über die Entführung eines kleinen Mädchens. Die verschiedenen Perspektiven konnten mich hier total überzeugen, auch wenn es zwischendurch die ein oder andere Länge gab. Auch die Vermarktung finde ich nicht ganz richtig. Man sollte hier keinen spannenden Krimi/Thriller erwarten. „Die Witwe“ ist die Geschichte eine Entführung, wobei der Schwerpunkt auf der Perspektive der Ehefrau liegt. Leute die dieses Thema interessiert kann ich das Buch sehr empfehlen!