Rezension

Üble Machenschaften im Namen der Kunst ...

Leas Spuren - Bettina Storks

Leas Spuren
von Bettina Storks

Bewertet mit 5 Sternen

Nein, kein neues Thema, aber wunderbar spannend und emotional verpackt. Mal wieder begeben wir uns zurück in unsere dunkle Vergangenheit. Diesmal führt uns der Weg nach Paris und Stuttgart, wo wir den schüchternen Victor Blanc und die junge Deutsche, Charlotte Schneider, kennenlernen. Ein Zufall verschafft ihnen Beiden Arbeit am Deutschen Konsulat zu Hochzeiten der Nazidiktatur mit deutscher Besetzung Frankreichs. Wir schreiben die Jahre 1941/42. Die braunen Größen haben Geschmack an der Kunst aus Pariser Museen gefunden und so stecken Charlotte und Victor bald tiefer in der Szene als ihnen lieb ist … 

Zurück in der Gegenwart treffen wir auf Marie und Nicolas, deren Leben durch das Testament des kürzlich mit 95 Jahren verstorbenen Victor Blanc auf den Kopf gestellt werden. Es beinhaltet neben einer großzügigen Erbschaft eine knifflige Aufgabe, die auch sie tief in die Vergangenheit eintreten lässt. Werden sich Marie, die Großnichte jener Charlotte aus vergangenen Tagen, und Nicolas, der Enkel des großen Victor Blancs, der Herausforderung stellen?

Geschichten dieser Art gibt es zur Zeit viele auf dem deutschen Büchermarkt und so ist es nicht ganz einfach, sich aus der breiten Masse hervor zu heben. Der sympathischen Autorin Bettina Storks ist dies jedoch ganz großartig gelungen. Man merkt, dass sie ihr Herzblut mit einfließen ließ beim Schreiben. Sie hat die Charaktere – in der Vergangenheit als auch in der Gegenwart – zum Leben erweckt und ließ dadurch auch bei mir echte Gefühle für alle Beteiligten aufkommen. Die Beschreibungen von Paris und Stuttgart machen Lust auf reisen und Museumsbesuche. Vielen Dank für eine feinfühlige und mitreißende Geschichte, liebe Bettina. Ich vergebe für diesen Roman verdiente fünf von fünf Sternen.