Rezension

Uhren, Geheimnisse, Bomben

Der Uhrmacher in der Filigree Street -

Der Uhrmacher in der Filigree Street
von Natasha Pulley

Bewertet mit 3 Sternen

Als Thaniel eines Abends von seiner Arbeit nach Hause kommt, findet er in seiner Wohnung eine Taschenuhr. Allerdings lässt sich diese nicht öffnen und scheint auch nicht zu ticken. Thaniel kommt dies komisch vor und er versucht herausfinden, wer die Uhr auf sein Kopfkissen gelegt hat. Sechs Monate später rettet diese Uhr ihn jedoch vor der Explosion einer Bombe bei Scotland Yard. Als er nun den Erbauer der Uhr, den Uhrmacher Mori aufsucht, um mehr über die Uhr herausfinden, merkt er bald, dass Mori etwas verbirgt. Und so freundet er sich mit dem ungewöhnlichen Japaner an, der ihn mit seiner ruhigen Art fasziniert. Dies setzt jedoch eine Kette ungewöhnlicher Ereignisse in Gang.

 

Ein ungewöhnliches Buch. Dies war mein erster Gedanke, nachdem ich den letzten Satz gelesen habe. Gleichzeitig aber auch: was genau will die Autorin mit der Geschichte eigentlich sagen?

Auch wenn die Story sehr faszinierend war, war ich letztendlich doch etwas ratlos, was genau der Sinn dahinter war.

 

Die Charaktere sind jedoch sehr ausgearbeitet. Gerade Thaniel, der als ruhiger Protagonist den größten Anteil an der Geschichte trägt, wird genauestens beschrieben und gibt mit seinen Ecken und Kanten den Ton an. Ebenso der Japaner Mori, der geheimnisvoll erscheint. 

Später kommt noch Grace hinzu, die in meinen Augen eigentlich gar nicht so richtig in die Geschichte passt. Am Ende spielt sie eine größere Rolle, jedoch kann ich auch nach Beendigung des Buches nicht genau sagen, warum sie eigentlich in der Geschichte war. 

 

Auch wenn mir der Schreibstil sehr gut gefallen hat und ich auch gerne noch mehr über Thaniel und Mori gelesen hätte, war ich dann doch froh, das Buch beendet zu haben. Nunmehr habe ich jedoch erfahren, dass es noch einen weiteren Teil gibt, der aber noch nicht im Deutschen erschienen ist.

 

Sehr toll sind die Erfindungen des Japaners Mori, der als Uhrmacher mit seinen Uhrwerken seiner Fantasie freien Lauf lässt. So hat Mori diverse "Maschinen", die in seiner Werkstatt "leben". Allen voran kleine Vögel aus Metall und einen Oktopus, der in der Werkstatt und in den Wohnräumen sein Unwesen treibt, gerne Socken sammelt und Dinge versteckt. Dies hat mir immer ein Lächeln ins Gesicht gezaubert.

 

Ich bin zwiegespalten, was das Buch angeht. Einerseits - wie oben geschrieben - wusste ich nicht, was die Autorin mir überhaupt erzählen will. andererseits gab es immer wieder faszinierende Szenen, die mich begeistern konnten.

 

Meggies Fussnote:

Ein historischer Roman, mit Fantasyelementen.