Rezension

Ultrakrasse lappländische Lach- und Sachgeschichte

Rentierköttel
von Lars Simon

Bewertet mit 5 Sternen

Schwungvoll, einfallsreich und treffsicher pointiert, wie alle bisherigen Teile der Tierkotserie von Lars Simon.

Zum Jahresende erschien das dritte Teil der Tierkotserie von Lars Simon. Wettertechnisch passend zur kalten Jahreszeit, da die bekannten Helden diesmal weit nach Norden fahren und dort nicht minder krasse Dinge erleben wie in den vorherigen Geschichten.

An der Ausgangssituation ändert sich ebenso wenig, vertraute Gesichter, wie der „Ur-Mann“ Torsten, der liebenswerte Rainer, der ewige Soziologiestudent mit festen ideologischen Vorsätzen, Torstens sarkastisch gesinnter Vater und dessen junge esoterische Freundin, Renate. Was zu erwarten ist? Natürlich Chaos in jeder Form.

Lappland kann diesmal etwas erleben: Die pfiffigen Helden bekommen außergewöhnliche Gesellschaft – nämlich möchte-gern nordische Götter im Wintercamp, zwei seltsame Köter, eine als Ziege verkleidete „@rschgeige“ unter anderem, um nur einige zu nennen. Natürlich kann in einem Schweden-Roman zum kulinarischen und sinnlichen Hochgenuss auch kein Surströmming fehlen.

Unter urkomischen Wortgefechten und bis zum Äußersten gesteigerter Situationskomik schlagen sich die Hauptfiguren durch alle Instanzen des nordischen Kulturerben und nebenbei durch kriminelle Machenschaften – gefährlich, schwungvoll, einfallsreich und treffsicher pointiert.

Was dabei herauskommt ist eine rasante Komödie mit stets brüllend witzigen Szenen, aus denen der Ausweg meist aussichtslos zu sein scheint.

Wer dieses Buch liest, muss sich übrigens warm anziehen. Nicht nur wegen den ständigen unkontrollierbaren Lachanfällen, sondern auch, weil die klirrende lappländische Kälte durch jegliche Beschreibungen deutlich spürbar vermittelt wird. Also Wärmflasche parat halten und rein ins lustigste Lesevergnügen des Jahres!