Rezension

Umweltkrimi. Sehr solide. Etwas behäbig vielleicht.

Ruhrbeben - Ursula Sternberg

Ruhrbeben
von Ursula Sternberg

Bewertet mit 4.5 Sternen

Kurzmeinung: Ein Umweltkrimi. Über das Gasfracking. Was nicht so unbedenklich ist, wie man es uns verkaufen will.

In ihrem Krimi von 2014 widmet sich Ursula Sternberg dem Thema Gas-Fracking in Deutschland. Sie hat intensive Recherchen betrieben und teilt dem Leser mit, wie weich die gesetzlichen Regelungen für das Entsorgen der Abfallprodukte sind. Ein Skandal. Wieder einmal gilt der Vorteil der Industrie weit mehr als die Sicherheit der Bevölkerung. 

Ursula Sternberg lässt als Schlusswort eine ihrer Protagonistinnen resümieren: „Eine Änderung der gesetzlichen Regelungen für das Verbringen von Lagerstättenwasser und NORM-Schlämmen ist nicht in Sicht. Nach wie vor gelten diese Abfallprodukte der Erdöl und Erdgas-Industrie nicht als atomarer Abfall und fallen somit nicht unter die Regelwerke der Strahlenschutzverordnung. Und nach wie vor ist es gängige Praxis, Prozesswasser und Schlämme in Disposalbohrlöchern oder auch im Meer zu versenken.“

 

Also darum geht es. Um atomar verstahltes Wasser und Schlamm, was beides auf Feldern und Wiesen ausgebracht wird. Was dies für die Landwirtschaft bedeutet, muss nicht extra gesagt werden. 

 

Ursula Sternbergs Roman umfasst 400 Seiten. Sie kann ihre Geschichte in aller Ruhe entwickeln. Sie hat auch Zeit für ihre sympathischen Protagonisten. Die Handlung fließt allerdings doch ein wenig behäbig daher, deshalb ist es vielleicht nicht der Superknallerthriller, ist aber ein Kriminalroman, der solides Handwerkzeug erforderte und auch bekommen hat. Man lernt eine Menge und wird gut unterhalten. Allerdings wird man auch wütend. Oder wach. Oder resigniert. Je nach Naturell. 

 

Fazit: Hat mir gut gefallen. 

 Kategorie: Kriminalroman
Verlag, Emons 2014