Rezension

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Unaufgeregter, atmosphärischer Krimi

Bretonische Verhältnisse - Jean-Luc Bannalec

Bretonische Verhältnisse
von Jean-Luc Bannalec

Kommsisar Dupin kann sich leider nicht so beherrschen wie es seine um "political correctness" bemühten Vorgesetzten von ihm erwarten und so wurde er nach einem Wortgefecht an seiner früheren Dienststelle Paris in die Provinz, genauer in die malersiche Bretagne, versetzt. Wenn die Gegend auch malerisch ist, so kann Dupin seiner neuen Wirkungsstätte wohl erst nach einiger Zeit Erfreuliches abgewinnen, vor allem untertützt durch seine engaierte Sekretärin. Und so bemüht sich Dupin jetzt fortan, sein Temperament unter Kontrolle zu halten und ein Telefonat besser zu beenden, da jedes weitere von ihm gesprochene Worte schon wieder Probleme zur Folge hätte. Seine Arbeitsweise ist zuweilen schon recht eigenbrötlerisch, gerne beendet er ein Telefonat oder Gespräch, wenn ihm danach ist und er meint genug erfahren zu haben oder er spaziert allein durch die Gegend, um über den Fall nachzudenken und stellt sein Handy aus. Dennoch ist er mit seinem Team erfolgreich. Seinen neuen Fall übernimmt er für einen Kollegen, der ausgerechnet nach Jahren jetzt in Urlaub ist. Der 91-jährige Hotelier Pennec wurde ermordet in seimen Hotel aufgefunden, mit mehreren Messerstichen erstochen. Pennec war in dem kleinen Küstenstädtchen, das einst bekannte Künstler wie Gaugin und andere aufsuchten, sehr bekannt. Als guter Freund und als spendierfreudiger Mäzen, der der Kunst sehr zugetan war. Der Fall gestaltet sich für Dupin von anfang an sehr schwierig, nichts deutet auf ein Motiv hin, aber dennoch muß der Kommissar schenll den Eindruck gewinnen, daß die Umgebung von Pennec ihm nicht immer alles erzählt oder erzählen will. Da die Saison mit den Sommergästen unmittelbar begonnen hat, setzt man Dupin mit seinen Ermittlungen unter Druck. Der Öffentlichkeit soll möglichst bald ein Täter präsentiert werden. Doch Dupin und sein Team können nur zäh ermitteln. Dann geschieht ein Einbruch ins Hotel und ein 2. Mord. Es dauert, bis sich die Zusammenhänge erschließen und eine unheimliche Sensation, aber auch eine meschliche Tragödie zutage fördern.

Der Roman ist sehr gut geschrieben,atmosphärisch, aber nie zu langatmig. Man hat das Gefühl selbst ein wenig Kommissar Dupin durch die malerische Landschaft und die schmalen Gassen in den Küstenstädten begleiten zu können. Dupin ist ein geradliniger, etwas eigensinniger und eingenbrötlischer, aber angenehmer und sympathischer Ermittler, mit dem man gerne weitere Fälle lösen möchte. Ein wunderbarer Krimi, den es sich auf jeden Fall zu lesen lohnt. Schnell taucht man ab in die geheimnisvolle Atmosphäre des Romans. Von Anfang an wird man das Gefühl nicht los, daß es hier um ein großes Geheimnis geht und die Beteiligten doch einiges zu verschweigen haben.