Rezension

unaufgeregtes Portrait

Die Malerin - Mary Basson

Die Malerin
von Mary Basson

Bewertet mit 3.5 Sternen

Biografische Roman über eine Ausnahmekünstlerin und Retterin des Blauen Reiters

Gabriele Münter war mir zwar als Malerin ein Begriff, mit ihren Bildern groß auseinandergesetzt hatte ich mich bisher jedoch nie. Dies hat sich durch die Lektüre des Buches "Die Malerin" gründlich geändert.

Anfang des 20. Jahrhunderts lernt Gabriele, genannt Ella, an der Kunstschule "Phalanx" Wassily Kandinsky kennen und lieben. Er ist wesentlich älter als sie und darüber hinaus verheiratet. Dennoch werden die beiden über viele Jahre hinweg eine intensive, nicht immer gesunde, Beziehung führen, unter der v.a. Gabriele leidet, bis sie schließlich fast daran zugrunde gehen wird. Der erlittene Schmerz wird sie glücklicherweise jedoch nicht davon abhalten, viele von Wassilys Werken und von einigen anderen Künstlern des Blauen Reiters vor den Nazis zu retten.

Stets im Schatten dieses großen Künstlers und dann auch noch eine Frau, ist ihr zu Lebzeiten nie der Ruhm zuteil geworden, der ihr eigentlich zusteht. Dabei entwickelt sie sehr früh ihren ganz eigenen Malstil, der ihre Bilder so einzigartig macht. Am Anfang eines jeden Kapitels wird eines ihrer Bilder besprochen. Ich habe mir diese und viele andere ihrer Bilder im Internet angeschaut, während ich das Buch gelesen habe. Dadurch konnte ich viel stärker in die Geschichte eintauchen, die teilweise etwas spröde daherkommt.

Eine tragische Liebesgeschichte über eine unerfüllte Liebe, gespickt mit vielen biografischen Eckdaten aus Gabriele Münters Leben, die nicht nur Geliebte, sondern auch Muse und Kritikerin Kandinskys gewesen ist - und eben und vor allem selbst eine ganz große Künstlerin des 20. Jahrhunderts.