Rezension

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unausgegoren und sehr in die Länge gezogen

Verborgene Sünden - Ana Dee

Verborgene Sünden
von Ana Dee

Bewertet mit 2 Sternen

** "Ich fürchte, wir sind hier nicht allein", murmelte Hailey konsterniert. Es kostete sie eine Menge Überwindung sich zu erheben und in der unteren Etage nach dem Rechten zu sehen. **
Nach ihrer Scheidung kauft sich Hailey ein altes Cottage auf der Isle of Skye, um sich ihre Wunden zu lecken und als Liebesromanautorin endlich so richtig druchzustarten. 
Doch etwas hat es mit dem Cottage auf sich. Dinge verschwinden, sie hat immer wieder das Gefühl nicht alleine zu sein und nachts kommt ein Wimmern aus dem Keller.... 
Eigentlich die perfekten Zutaten für einen Romantik Thrill, aber leider kann die Geschichte nicht halten, was der Klappentext verspricht. Ana Dee war mir im Vorfeld kein Begriff. Ich habe dieses Buch beim Stöbern entdeckt und da es mich sofort angesprochen hat und ich immer auf der Suche nach mir noch unbekannten Autoren bin, war es beim nächsten Einkauf mit dabei. 
Aber von Anfang an wollte keine rechte Atmosphäre aufkommen, obwohl das Setting regelrecht danach schreit.
 
Mich hat auch total irritiert, dass in dem Erzählstrang aus der Vergangenheit (Beth), so gut wie kein Spannungsbogen vorhanden ist, da unheimlich viel (Autismus, Schwangerschaft) sofort vorweg genommen wird.
 
Was mich letztendlich jedoch am meisten genervt hat, war Hailey selbst, deren Denken, Handeln und Dummheit ich irgendwann absolut nicht mehr nachvollziehen konnte. Die eigentlich recht minimale Handlung von ihr, zog sich dermaßen in die Länge und war für mich vollkommen unverständlich (SPOILER: Ich weiss gar nicht, wie oft dieses Frau in den Keller gegangen ist, einen Stein aus der Wand genommen hat, ihn wieder reingesetzt hat, beim nächsten Mal ein paar mehr Steine rausgenommen und.... ach, dann doch wieder reingesetzt hat.) Das ist für mich kein Spannungsbogen. Die wirkliche Geschichte, auf beiden Ebenen, war dann auch relativ schnell durchschaut. 
Den zweiten Charakter, den ich nicht verstanden habe, war Adam, der kaum eine sprechende Rolle bekam und dann plötzlich so arg in den Mittelpunkt gerückt wurde. Dem konnte er gar nicht gerecht werden. Ein paar mehr Sätze und Gedanken wären da schon angebracht gewesen. 
Also für Charaktere hat die Autorin nicht unbedingt ein Händchen. 
Ihr Schreibstil ist angenehm flüssig, die Geschichte allerdings zu dünn und die Charaktere -wie gesagt- unausgegoren. 
Schade, aber ich muss ganz ehrlich sagen, obwohl ich ein großer Fan des Genres bin, war dies leider keine Entdeckung und ich werde wohl kein zweites Buch von ihr lesen.