Rezension

Unbeantwortete Fragen, bedrückende Erzählweise und Käse.

Die Insel der Freundschaft - Durian Sukegawa

Die Insel der Freundschaft
von Durian Sukegawa

Bewertet mit 2 Sternen

Dies war der erste Roman eines japanischen Autors, den ich lesen durfte. Bisher hatte ich nur Erfahrung mit verschiedensten Mangas und wollte daher auch japanische Literatur abseits der schwarz-weißen Bildergeschichten kennen lernen.

Leider könnte mich das Buch nicht überzeugen.
Zunächst einmal finde ich den Titels "Die Insel der Freundschaft“ziemlich irreführend.
Der Protagonist und seine Gefährten erfahren auf der Insel kaum so etwas wie Freundschaft. Eher im Gegenteil.
Und auch untereinander bleibt das Verhältnis eher distanziert.

Der Erzählstil ist ruhig und lässt sich flüssig lesen.
Leider gerät die Handlung immer wieder ins stocken und eine wirkliche Entwicklung findet ausschließlich beim Protagonisten Ryosuke statt. Wobei diese so schleppend verläuft, dass man sie tatsächlich erst in den letzten paar Kapiteln bemerkt.
Über weite Strecken handelt das Buch nur von der Herstellung von Ziegenkäse und von Fischfang.

Allerdings kann man (aus der Sicht eines Europäers) sagen, dass die Darstellung der Handlungsorte und der dort herrschenden Bedingungen sehr realistisch dargestellt sind. Auch sind sie sehr anschaulich beschrieben, so dass ich mich gut zdorthin versetzten konnte. Und auch die Verhältnisse, die auf der Insel herrschen, bzw. die Art wie sich die Menschen dort verhalten kommt mir durchaus realistisch vor.

Dennoch bin ich enttäuscht zurück geblieben.
Das Buch beantwortete kaum eine meiner Fragen. Das Ende ist sehr offen gehalten. Und so hat mich der Verlauf der Handlung eher frustriert und mit einem bedrückenden Gefühl zurück gelassen.
Ich hatte mir deutlichere Entwicklungen sowohl beim Protagonisten, als auch bei den anderen Figuren erhofft. Leider lässt der Autor aber viele Möglichkeiten einfach im Sande verlaufen.

Ich hatte keine Erwartungen an das Buch, sondern war einfach neugierig. Leider habe ich eine Enttäuschung erlebt.
Ich werde wohl wieder zu Mangas zurück kehren.