Rezension

Unbedingt lesen!

Das Institut - Stephen King

Das Institut
von Stephen King

Bewertet mit 5 Sternen

Stephen King kann es noch. Seit weit über 40 Jahren schreibt er, auch unter verschiedenen Pseudonymen, „Das Institut“ ist sein einundsechzigster (!) Roman, der sich, wenn man mit seinem Werk vertraut ist, stellenweise wie ein „Best of“ liest. Da ist zum einen die Kleinstadt, deren Beschreibung er wie kein anderer beherrscht. Zum anderen sind da die hochbegabten Kinder mit ihren paranormalen Fähigkeiten, die, nachdem man ihre Eltern ermordet hat, entführt und in ein geheimes Institut gebracht und dort gefangen gehalten werden. Dort sind sie schmerzhaften Untersuchungen und Verfahren ausgesetzt, denn ihre Entführer wollen ihre außergewöhnlichen Begabungen für ihre dunklen Ziele verwenden. Ihr Leben ist elend, ähnelt dem von Laborratten, denn wenn sie ihre Schuldigkeit getan, ihren Zweck erfüllt haben, werden sie wie Abfall entsorgt.

Das mag auch auf den ersten Blick Ähnlichkeiten mit der Netflix-Serie „Stranger Things“ aufweisen, doch King ist wesentlich deutlicher, politischer. Wie er kürzlich in einem Interview in Stephen Colberts „Late Show“ sagte, möchte er die Politik eigentlich aus seinen Romanen heraushalten. Aber er erlebe jeden Tag, dass die Vereinigten Staaten unter Trump gerade sehr dunkle Zeiten durchmachen, weshalb es auch für ihn notwendig sei, Stellung zu beziehen und seinen Hut in den Ring zu werfen.

Die Story, das Setting, die Personen, wie immer großartig ausgearbeitet. Das verhaltene Unbehagen, die stetig ansteigende Spannung, die den Leser unweigerlich in diese Geschichte hineinzieht, atemlos weiterlesen lässt, egal, wie spät es ist. Das beherrscht kaum ein anderer Autor in dieser Qualität. Unbedingt lesen!

Kommentare

wandagreen kommentierte am 07. November 2019 um 12:59

Ich mag die akribische Recherche, die in Kings Büchern steckt und seine Produktivität ist wirklich unglaublich. Aber diese Geschichte läuft schon sehr nach Schema F ab.