Rezension

Unbedingt lesen!

Alles, was ich sehe - Marci Lyn Curtis

Alles, was ich sehe
von Marci Lyn Curtis

Bewertet mit 5 Sternen

Die siebzehnjährige Maggie hat ein schweres Schicksal zu tragen, denn nach einer schweren Hirnhautentzündung ist sie erblindet. Ihre neue Lebenssituation meistert sie mit viel Selbstironie und großem Sarkasmus und natürlich begehrt sie auch sonst immer wieder auf. Nach einem Schulstreich wird sie zu einem Bewährungshelfer verdonnert. Nach einer Sitzung bei diesem, rutscht sie auf dem Flur aus und stürzt schwer, dabei schlägt sie sich den Hinterkopf an. Als sie die Augen öffnet, sieht sie einen Jungen vor sich und kann es kaum glauben, dass sie tatsächlich in der Lage ist, ihn zu sehen. Ben heißt der junge Mann, der selber an einer Krankheit leidet, Spina Bifida. Doch Ben ist lebenslustig und munter und lockt Maggie immer wieder aus ihrem Schneckenhaus, dass er dann auch noch der kleine Bruder von Mason ist, der zufällig Sänger in Maggies Lieblingsband ist, ist dann noch die Krönung. Doch Mason reagiert sehr ungehalten auf Maggie. Warum reagiert er so? Und vor allem, warum kann Maggie Ben sehen?

Meine Meinung:
Dieses nicht nur optisch wunderschöne Buch konnte mich gleich von der ersten Seite an begeistern und hat mich durch einen sehr frischen, jugendlichen und flüssigen Schreibstil überzeugt. Der Einstieg in die Geschichte fiel mir dadurch sehr leicht und das Buch entwickelte sich zu einem Pageturner. Die Geschichte rund um die junge Maggie, die ein sehr schweres Schicksal zu tragen hat, hat mich nicht nur berührt, denn es warf auch immer wieder die Frage auf, wie wäre ich mit dieser Situation umgegangen, wie würde ich zurecht kommen. Auch wenn hier ein sehr schweres Schicksal beschrieben wird, konnte es doch auch sehr viel Humor einbringen, denn Maggies Sarkasmus und die Ironie, mit der sie von sich selbst erzählt, ließen mich so manches mal schmunzeln. Dadurch das die Geschichte aus Maggies Sicht in der Ich-Form geschrieben ist, konnte ich mich in sie hinein versetzen, mitfühlen und auch sehr gut nachvollziehen, warum sie sich so verhält.
Aber nicht nur Maggie als Protagonistin hat mich vollstens überzeugt, denn auch alle Nebencharaktere werden so lebendig beschrieben, dass man sich von ihnen ein gutes Bild machen kann. Allen voran natürlich der elfjährige Ben, dessen Art mich sowohl beeindrucken als auch begeistern konnte. Dieser kleine Kerl ist ein ganz besonderer Charakter, voller Wärme, Herz und Mitgefühl und er zeigt Maggie, dass man auch mit Einschränkungen gut durchs Leben gehen kann. Auch Bens Familie ist einfach hinreißend und man muss sich hier einfach wohl fühlen. Ganz im Gegensatz dazu steht Maggies Familie, die beinahe hilflos gegenüber Maggie wirkt, vor allem ihr Vater scheint so gar nicht mit ihr umgehen zu können und ihre Mutter glänzt durch Kälte und Abwesenheit. Zum Glück kommt es hier im Laufe des Buches zu einer Aussprache, die allen gut tut.
Während der Geschichte gibt es dann auch noch einen sehr gut eingearbeiteten Spannungsaufbau, da man auch selber zu gerne wissen möchte, wieso Maggie Ben sehen kann, auch diese Tatsache fesselt an das Buch.
Mein Fazit:
Ein Buch, das mir durchweg gefallen hat. Dank eines wirklich fesselnden und humorvollen Schreibstils wurde das Buch innerhalb kürzester Zeit von mir verschlungen. Die Charaktere waren durchweg glaubhaft geschildert und sprühten nur so vor Lebendigkeit, vor allem Maggie konnte ich sehr gut verstehen und mich in sie hinein denken und Ben, ja, den würde ich umgehend adoptieren, so sehr ist mir dieser kleine Kerl ans Herz gewachsen. Von mir gibt es eine ganz klare Leseempfehlung und fünf von fünf Sternen!