Rezension

Unbedingt lesenswert

NSA - Nationales Sicherheits-Amt - Andreas Eschbach

NSA - Nationales Sicherheits-Amt
von Andreas Eschbach

Bewertet mit 5 Sternen

Irgendwie fällt es mir bei diesem Buch besonders schwer, meine Begeisterung in Worte zu fassen. Denke ich darüber nach, fällt mir selten mehr ein als "Unbedingt lesenswert!"

Allein das Setting dieser Geschichte, der beginnenden Machtergreifung  der Nazis bis hin zum zweiten Weltkrieg, weckt wahrscheinlich in jedem schreckliche Bilder (egal ob man diese Zeit noch am eigenen Leib erlebt hat oder später davon erzählt bekommen hat). Auf die Spitze getrieben wird diese Vorstellung durch die Überlegung, inwieweit sich die Geschichte geändert hätte, hätten die Menschen damals schon über die Macht des Komputers und des Internets verfügt.
Besonders anschaulich wird dies, da die Geschichte aus der Sicht zweier vollkommen gegensätzlicher Figuren erzählt wird, deren Wege sich am Knotenpunkt der Datensicherung und -sichtung kreuzen: dem Nationalen Sicherheitsamt.

Taucht man in die Geschichte ein, beginnt man schnell die eigentlich fiktiven Fragen a la "Welche gespeicherten Daten sind harmlose Daten?", "Wie können selbst die einfachsten Datensicherungen zum Mittel der Unterdrückung und vollkommenen Überwachung werden?", "Welche zur Zeit noch unwichtigen Daten können mir in der Zukunft zum Verhängnis werden?", "Wo geht Sicherheit in Kontrolle über?" in die Gegenwart zu transportieren und projiziert das Gelesene auf sein eigenes Kauf-, Mitteilungs- und Techniknutzungsverhalten.

Die Frage ist also: Wieviel Fiktion steckt eigentlich in Andreas Eschbachs "NSA" und sollten wir nicht etwas mehr Misstrauen vor dem gläsernen Menschen, unserer Offenherzigkeit im Umgang mit sozialen Medien und vernetzter Technik wie Alexa haben?

Das Buch ist grandios geschrieben, verbindet es doch perfekt Geschichte mit (noch?) Fiktion. Auch wenn einen die Anzahl der Seiten vielleicht erst einmal abschreckt, so kann ich doch sagen: keine davon ist zu viel!

Mit Helene und Eugen hat Herr Eschbach zudem zwei sehr authentisch wirkende Figuren geschaffen, die zwar nicht unbedingt Sympathie wecken, aber vielleicht doch das Verständnis für diese Zeit erleichtern. Sie treffen einen definitiv ins Herz, egal ob positiv oder negativ.

Fazit:
Wie ich schon anfangs sagte: Unbedingt lesen, mehr ist dazu nicht zu sagen!