Rezension

unbedingte Leseempfehlung

Land des Geldes - Oliver Bullough

Land des Geldes
von Oliver Bullough

Bewertet mit 5 Sternen

Der investigative Journalist Oliver Bullough erläutert in diesem, seinem dritten, Buch die dunkle Seite der Globalisierung. Er nennt es Moneyland, in dem das Geld der Superreichen keine Grenzen und die Eigner keine Scham kennen.

Allgegenwärtig findet sich Moneyland; kleine Länder leben davon, passen ihre Gestzgebung den Interessen dieses Klientels an und verdienen so selber gut mit. Sehr anschaulich beschreibt Bullough, wie sich dieses Modell seit dem Ende des zweiten Weltkrieges ausgeweitet und stets weiterentwickelt hat. Es gibt viele anschauliche Beispiele unter anderem von Raffgier von Beamten und Politikern, korrupten Systemen, Schutz- und Schmiergeldzahlungen, auch im Gesundheitswesen, Off-Shore-Konstrukte, Holdings, Briefkastenfirmen, Treuhandgesellschaften, Stiftungen, Wahlkampfunterstütung, wobei auch ausführlich die Entwicklung dahin durchleuchtet wird. Aber auch die andere Seite wird aufgezeigt: wie Staaten versuch, sich dagegen zu wehren.

Insgesamt fesselt dieses Buch von der ersten bis zur letzten Seite und liest sich weitaus spannender als jeder Thriller. Die vielen anschaulichen Beschreibungen aus unterschiedlichen Ländern, Ereignisse, die man normalerweise eher nur ansatzweise mitbekommt, werden gut verständlich erläutert und in Zusammenhang gebracht. Sehr interessant waren die Ausführungen zu Bestrebungen und Vorgehen gegen diese Machenschaften, u.a. das Bestzen von ungenutzten Steuerspar-Palästen oder das Öffnen eines vollgestopften Regierungspalastes als Museum für Protz oder Vorgehen gegen Schweizer Banken. Solche Aktionen lassen ein kleines Licht am Ende des Tunnels erscheinen.

Dieses äußerst gut recherchierte und informative Buch erhält meine unbedingte Leseempfehlung!