Rezension

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Unbefriedigend.

Der Strand: Vermisst -

Der Strand: Vermisst
von Karen Sander

Bei dem Cover und dem Setting wusste ich direkt: das ist ein Krimi, den ich lesen will. Das Cover ist sicherlich nichts besonderes, vermittelt aber sofort diese düstere Ostsee-Stimmung, welche das Buch kreieren will. Vielleicht ein Cover wie das vieler anderer Krimis, aber für mich auch genau das richtige. 

Und auch inhaltlich ein alles in allem typischer Krimi: Ermittler mit privaten Problemen und absurde Zufälle, welche zu Ermittlungsergebnissen führen. Das Team fand ich ganz sympathisch und das Buch hat mich gut unterhalten - bis zum Ende. Die Idee der beiden Ermittler, die beide mehr oder weniger ortsfremd sind und eigentlich auch gar keine Lust haben zusammen zu arbeiten fand ich nett, auch wenn mir die Entwicklung in der Beziehung der beiden etwas zu schnell sind. Erst will Tom absolut nichts mit Mascha zu tun haben, nur ein paar Seiten später bringt sie seine Tochter ins Bett - naja. Das hätte man, gerade da es ja offensichtlich kein alleinstehendes Buch ist, anders lösen können und müssen meine ich. Der Schreibstil war nichts besonderes, hat sich aber sehr flüssig lesen lassen und die richtige Atmosphäre aufgebaut. Toll fand ich, dass immer mal wieder typische "Strand-Momente" auftauchten, bei denen wirklich diese düstere Ostseestimmung aufkam. 

Einen riesigen Kritikpunkt gibt es aber. Denn am Ende des Buchs passiert: NIX! Ich markiere das hier absichtlich nicht als Spoiler, damit es niemand anderem so geht wie mir. Es wird KEIN EINZIGER Handlungsstrang aufgelöst, bis zum Ende kommen immer mehr Fragen dazu, keine findet eine Antwort. Mir war klar, dass es eine Reihe werden soll, aber eine Krimi-Trilogie in der die Bücher nicht für sich stehen? Wieso? Was soll das? Habe ich wirklich noch nie erlebt, auch wenn es bei Krimireihen ja oft einen verbindenden Fall gibt, und als Hintergrund kann ich mir nur einen wirtschaftlichen vorstellen, denn das Buch hätte man auch gut kürzen und die drei Bücher gleich als eins veröffentlichen können. Nun werde ich mir überlegen müssen, ob ich bei Erscheinen des zweiten Teils versuche, mich wieder an die Geschichte zu erinnern oder es gleich lasse und das Kapitel „Strand“ unbefriedigt abschließe. 

Fazit: Das Potential ist da, mir hat es das unnötige Aufteilen auf drei Bücher, die in sich überhaupt nicht abgeschlossen sind, total verdorben.