Rezension

unbekannter Widerstand

Die Spionin der Charité - Christian Hardinghaus

Die Spionin der Charité
von Christian Hardinghaus

Bewertet mit 4 Sternen

Bern, 20. Juli 1974: Die 56-jährige Lily Kolbe zerreißt wütend die Zeitung, die über die heute stattfindenden Gedenkfeiern zum gescheiterten Attentat auf Hitler vor 30 Jahren berichtet. Sie kann es kaum ertragen, dass an ihren Mann Fritz Kolbe und ihren ehemaligen Chef Ferdinand Sauerbruch nie erinnert worden ist. Die acht Mitglieder der bis heute unbekannten Widerstandsgruppe »Donnerstagsclub« hatten sich nach dem Krieg geschworen, alles geheim zu halten. Lily will das Schweigen jetzt brechen. Sie greift zum Telefon und ruft Eddie Bauer, einen Journalisten der "New York Times", an: »Ich bin bereit zu reden. Kommen Sie in die Schweiz! Sofort!«

die Mischung aus Wahrheit und Fiktion ist sehr spannend erzählt. Zum einem der große Sauerbruch eine schillernde Persönlichkeit deren Widerstand gegen das Naziregime bisher wenig bekannt ist,  Die Fiktion ist die Art und Weise wie dieser Widerstand nach sehr langer Zeit an die Öffentlichkeit gelangt.
Man wird durch diese Geschichte neugierig auf die zeitgleich erschienene Biographie "Ferdinand Sauerbruch und die Charite" auch von diesem Autor oder auf den Roman "Die Charite" von Ulrike Schweikert.