Und da wird man schnell gebissen..
Bewertet mit 4 Sternen
Waaaaas kann noch vampirisches passieren, das wir Leser noch nicht kennen? Vor allem die Vampirliebhaber müssen doch jedes Szenario schon kennen? Jede Liebelei zwischen Mensch und Vampir ist schon altbacken, jedes Aufbegehren von Vampiren gegen das Bluttrinken ist ein alter Hut.
Aber was passiert, wenn man eine altehrwürdige Stadt, hier Chicago, viert alte Häuser, hier vier alte Vampirreihen, eine Frau, die nicht gefragt wird, nimmt und eine Geschichte daraus bastelt? Ja, dann entsteht: Chicagoland Vampires!
Eines Nachts wird Merit überfallen. Sie sieht schon ihrem Ende entgegen und meint noch den Vampirbiss zu spüren. Am nächsten Tag, zumindest glaubt sie das, wacht sie auf. Ein hübsches Cocktailkleid ziert ihren Körper, hohe Stöckelschuhe trägt sie an den Füßen. Wo war sie? Müsste sie nicht tot sein? Und plötzlich fällt ihr alles ein. Ein Vampir hat sie gebissen! Und das nachdem ganz Chicago erst seit ein paar Wochen weiß, dass es Vampire überhaupt WIRKLICH gibt.
Dafür kann sich Akademiker-Merit die Regel ganz leicht merken: Pflöcke sind tabu, schlecht sitzende Klamotten tabu, keine Sonne und bitte immer Blut trinken, wenn der Blutdurst durchschlägt. Das sie nun zu einem der vier großen, mächtigen Vampirhäuser gehört interessiert sie wenig, denn sie ist nur eins: Ihr eigener Herr. Denkt sie zumindest, bis dieser gut aussehende, blonde Vampir auftaucht'. ups, dass ist ja ihr Chef'
Klar findet man immer noch Dinge, die es in jedem Vampirroman gibt. Und auch eine Liebesgeschichte, die am Rande mitspielt, ist vorhanden. Aber es ist alles frisch verpackt. Ich empfand die Idee, dass Vampire sich 'outen' als sehr gut, vor allem, weil dann die ganze Geheimniskrämerei fehlt. Es war entspannt zu sehen, wie diskussionsfreudig und durchsetzungsfähig Vampire sein können, ohne Menschen aus zusauegn oder umzubringen
Am Anfang ist Merit zwar etwas 'gewöhnungsbedürftig' und etwas nervig, aber später relativieren andere Figuren ihr Verhalten sehr gut und es ensteht ein gut gemischtes Doppel. Viele Dinge, die noch offen bleiben oder sogar nur angedeutet werden, müssen wohl im zweiten Band erörtert werden. Es ist/war von vornherein klar, dass es mehrere Bände gibt, hat Lyx es so angekündigt.
Die Autorin ist wirklich talentiert, wenn sie frischen Wind, in die verstaubten Dynastien der Vampire bringt und gleichzeitig ihre eigene Linie fährt und sich nicht von hübschen Vampiren rumkriegen lässt.
Wunderbar, Frau Neill, es hat Spaß gemacht, danke Merit, danke Vampire, die manchmal gar nicht so verstaubt sind, wie sie aussehen.