Rezension

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Und die Frage am Ende des Tages: Was will mir der Autor damit sagen?

Licht und Schatten
von Zoran Drvenkar

Bewertet mit 3 Sternen

1704 kommt in der Kälte Sibiriens ein Kind zur Welt - Vida. Doch Vida ist nicht wie andere Kinder. Sie kann die Toten hören und mit ihnen sprechen. So hilft sie ihnen bereits als Kleinkind den Weg ins Licht zu finden. Und wieso kann sie das? Nun ja, Vida ist das Licht selbst - und dazu bestimmt die Welt vor der Dunkelheit zu bewahren. 

Die Geschichte beginnt mit Vidas Geburt und begleitet sie durch die Lebensjahre ihrer Kindheit. Eines Tages bekommt Vida ihre Zukunft vorhergesagt - ab da an beginnt sich das Blatt zu wenden, denn diese tritt nur ein wenn sie sie wohl behütet. Zu allem Übel wird Vida auch noch verflucht und die Toten lauern ihr auf, sodass sie schon bald keine Ruhe mehr findet. Und die mächtigsten Monster der Welt machen auch noch Jagd auf sie... 

Der Roman besticht zunächst mit einem schönen, fast peotischen Schreibstil. Dieser war gut zu lesen, wäre da nur nicht der Umstand, dass der Schreibstil leider nicht über langatmige Phasen hinaus helfen kann. Und um ehrlich zu sein: Bis auf ein paar Kapitel in der Mitte und dem Ende, bestand das Buch fast nur aus langatmigen Phasen. Am schwesten fiel es mir, am Anfang dran zu bleiben. Vidas Kindheit war unter uns gesagt alles andere als fesselnd. Mit 10 Jahren wurde es dann langsam besser, doch zu keinem Zeitpunkt hat mich die Geschichte so richtig gepackt.  Spannung kam wirklich nur zweimal kurz auf. Das Ende ließ mich zudem ernüchternd zurück. 
Dabei hat der Autor sich mit dem Schaffen einer ganz eigenen Welt und fantasievollen Wesen wirklich Mühe gegeben. Nur war das für mich leider nicht genug. Für Kinder ist der Roman zudem noch zu brutal, für Erwachsene zu kindlich. Manche Fragen werden zum Ende nicht mehr geklärt, vieles offen gelassen. Letztenendes ist mir nicht einmal die Botschaft des Romans klar. Und das größte Problem: Es passiert im Prinzip nicht viel. Vida kämpft nicht etwa gegen das Böse, sie flieht nur davor - und das mindestens 2/3 des Buchs lang. 
Außer einer wie ich finde dezenten Ähnlichkeit zu Dornröschen (!!ACHTUNG SPOILER!! wächst mit ihren drei magischen Tanten auf, ist mutterlos, wird verflucht, schläft ein paar Jahre, wird wachgeküsst, ... SPOILER ENDE!!) konnte ich der Geschichte leider nicht viel abgewinnen. 3 Sterne sind in meinen Augen noch großzügig.