Rezension

Und Gegensätze ziehen sich eben doch an!

Mondscheinblues - Katrin Koppold

Mondscheinblues
von Katrin Koppold

Bewertet mit 5 Sternen

Inhalt:

Die ehrgeizige Nina ist Redakteurin für ein Münchner Frauenmagazin und steuert geradewegs auf eine Beförderung zu, deshalb würde sie ihrem Chef so gut wie nichts ausschlagen, damit nicht jemand anderes den Vorzug bekommt. Und dieser möchte, dass sie für eine Kollegin, über deren Flitterwochen in Cornwall eine Reportage im Magazin erscheinen sollte, die ihre Hochzeit jedoch hat platzen lassen, einspringt. Um Flitterwochen mimen zu können fehlt Nina allerdings eine Kleinigkeit – ein Ehemann. Und aus Ermangelung an Alternativen kommt dieser in Ninas Fall aus einer Casting-Agentur. Tom ist ein ehemaliger Rockstar und auf den ersten Blick das komplette Gegenteil von Nina, was natürlich erst mal für Spannungen sorgt. Auf den zweiten Blick merken sie jedoch, dass sie doch nicht so verschieden sind und schon bald knistert es zwischen den beiden. Aber kann das denn gut gehen? Tom hat nämlich noch ein Geheimnis...

 

Meinung:

Bereits die Leseprobe zu „Mondscheinblues“ hatte mich so begeistert, dass für mich sofort klar war, dass ich dieses Buch unbedingt lesen muss. Die Kurzbeschreibung der Story erinnerte mich etwas an die von „Aussicht auf Sternschnuppen“ (ebenfalls von Katrin Koppold), was mich jedoch nicht gestört hat, da ich dieses Buch auch schon super fand und die Parallelen vermindern auch keineswegs den Lesespaß. Außerdem wird „Mondscheinblues“ im Gegensatz zu „Aussicht auf Sternschnuppen“ aus den Perspektiven beider Protagonisten erzählt, was ich super fand. Es wäre wirklich zu schade gewesen, wenn wir nicht erfahren hätten was in den Köpfen der beiden abgeht :-)

Ich habe sofort in die Geschichte reingefunden und der Schreibstil der Autorin ist mal wieder super und soo lustig! Da gab es wirklich einige Szenen bei denen ich herzhaft lachen musste. Allerdings wird es auch durchaus mal ernst, wenn die Situation das gerade erfordert. Die Mischung macht es, würde ich sagen :-) Das ganze ergibt dann eine super tolle Geschichte, die man am liebsten in einem Rutsch durchlesen möchte!

 

Mondscheinblues gehört zwar nicht mehr zur Sternschnuppen-Reihe von Katrin Koppold, aber ich hätte diese trotzdem erst zu Ende lesen sollen, denn ich kenne bis jetzt nur „Aussicht auf Sternschnuppen“. Es geht zwar auch so, ohne Vorkenntnisse über die Reihe, aber die Story um Nina und Jakob hätte ich lieber vorher schon gekannt. Naja gut, das wird dann halt nachgeholt, die anderen Teile der Reihe warten sowieso schon auf meinem Kindle darauf gelesen zu werden :-)

 

Die Figuren in dem Buch sind keinesfalls irgendwelche perfekten Lichtgestalten, sondern haben sowohl Ecken und Kanten als auch Charakter und Tiefgang.

 

Nina ist so ein bisschen eine Kreuzung aus Workaholic, Kontrollfreak und Nervenbündel, was eine ziemlich lustige Kombination ergibt. Allerdings musste sie in Liebesangelegenheiten eine herbe Enttäuschung wegstecken und ist auch sonst momentan offenkundig alles andere als glücklich mit ihrem Leben und hat mir deshalb auch an vielen Stellen leidgetan, weil ihre Sorgen, wie ich finde, sehr nachvollziehbar sind.

 

Tom kommt erstmal als abgewrackter und etwas melancholischer Typ daher, dessen Tage als Rockstar hinter ihm liegen. Anfangs mochte ich ihn tatsächlich sogar lieber als Nina und war auch die ganze Zeit über davon überzeugt, dass er im Inneren ein netter und warmherziger Kerl ist – und ich habe Recht behalten ;-) Das Leben meinte es bloß in der Vergangenheit nicht so gut mit ihm, weshalb er abgerutscht ist und so geworden wie er war.

 

Die beiden könnten wahrscheinlich unterschiedlicher nicht sein, aber Gegensätze ziehen sich ja bekanntlich an. Zwei Gemeinsamkeiten haben sie aber doch, sie sind beide mit ihrem Leben, so wie es momentan ist, unzufrieden und zudem unglaubliche Sturköpfe. Ganz nach dem Motto bloß keine Schwäche zeigen oder um Hilfe bitten oder so :-D

Ihre Liebesgeschichte hat sich für die beiden genau im richtigen Tempo entwickelt. Als Leser wird man da schon etwas hibbelig, wann sich denn nun endlich was tut, aber das Warten lohnt sich definitiv! Und die zwei tuen sich gegenseitig wirklich gut.

 

An den detaillierten Landschaftsbeschreibungen merkt man auch, dass die Autorin zur Recherche für diesen Roman selbst nach Cornwall gefahren ist und alles vor Ort mit eigenen Augen gesehen hat. Sie hat sogar ein paar ihrer eignen Erlebnisse in die Geschichte eingebaut.

 

Fazit:

„Mondscheinblues“ erzählt eine wirklich authentische und schöne Geschichte und ist ein absolutes Highlight.