Rezension

** Undercover Einsatz mit Hinternissen **

Schwarze Wut
von Karin Slaughter

Bewertet mit 3.5 Sternen

Die Werke von Karin Slaughter verfolge ich schon seit vielen, vielen Jahren. Damals fiel mir ihr Erstlingswerk „Belladonna“ in die Finger und seitdem habe ich nach und nach jedes ihrer Thriller gelesen. Natürlich wurde ich auch hellhörig, als ich mitbekam, dass „Schwarze Wut“ auf den Markt kommen sollte. Die Autorin hat sich im Laufe der Jahre verschiedenen Reihen, sowie einzeln zu betrachtenden Thrillern gewidmet. Bei „Schwarze Wut“ handelt es sich um den mittlerweile fünften Teil aus der „Georgia-Reihe“. Dieser befasst sich hauptsächlich mit Special Agent Will Trent, der als Krimineller getarnt, einen Drogenboss entlarven soll. Als sei dies nicht schon heikel genug, erfährt er nach kurzer Zeit, dass Detective Lena Adams unfreiwillig in Kontakt mit den gefährlichen Drogen-Bikern gekommen ist. Sie und ihr Mann wurden in ihrem Haus überfallen und schwer verletzt. Nur durch Wills eingreifen konnte Schlimmeres verhindert werden. Diese Umstände machen die verdeckte Mission nicht gerade einfacher, denn eigentlich wollte Will seiner Freundin Sara nichts von seinem Einsatz erzählen und genau diese hat nun von dem Überfall auf Lena erfahren.

 

Für Will geht es jetzt um alles: Er will den Drogenboss um jeden Preis entlarven, allerdings will er Sara auch nicht anlügen oder gar verlieren. Und da wäre dann auch noch sein eigenes Leben, was plötzlich mehrfach auf Messers Schneide steht…

 

Tja, was soll ich sagen…die Vorfreude auf diesen Thriller war von meiner Seite aus riesengroß, denn Karin Slaughter schreibt meiner Meinung nach richtig spannende Bücher. Auch dass ihre Werke größtenteils Teile von bestimmten Reihen sind, gefällt mir richtig gut. Bereits in der Vergangenheit kam es schon mal vor, dass hier und da die Reihen miteinander zusammen geführt wurden, bzw. Berührungspunkte hatten. Und so auch hier: In „Schwarze Wut“ hat man sowohl mit Will Trent und seiner Freundin, Ärztin Sara Linton, zu tun, als auch mit Lena Adams. An dieser Stelle muss ich sagen, dass du Zusammenführung meiner Meinung nach kein absolutes Muss gewesen ist. Natürlich spielen in diesem Thriller sowohl Will, als auch Lena eine zentrale Rolle, aber man hätte die Story wie ich finde auch anders lösen können. Die Zusammenführung der Charaktere hatte im Endeffekt jedoch eine positive Auswirkung auf den weiteren Verlauf der Beziehung zueinander. Ich bin sicher, dass es in den kommenden Thrillern aus der Feder von Karin Slaughter erneut um die Spannungen zwischen den genannten Personen kommen wird.

 

Nun aber wieder zurück zu „Schwarze Wut“. Ich muss sagen, dass ich ein wenig hin und her gerissen bin, was die Bewertung dieses Thrillers angeht. Ich mag die Autorin und ihren Schreibstil und habe ich mich sehr an die im Buch vorkommenden Charaktere gewöhnt. Die Story begann ohne große Umschweife, brachte sofort eine unerwartete Wendung und gleichzeitig enorme Spannung beim Lesen. Diese Spannung konnte aber leider nicht die komplette Geschichte über gehalten werden. Immer wieder gab es längere, etwas langweiligere Phasen, in denen es um die Ermittlungen, oder um die Beziehungen der verschiedenen Personen ging. Dann, von jetzt auf gleich, gab es wieder Wendungen und spannende, teils brutale Kapitel, die einen als Leser quasi wieder „aufweckten“. Nach einer wiederrum etwas langgezogenen Passage legte die Story zum Ende hin noch einmal richtig zu und war so fesselnd, wie die kompletten 400 Seiten zuvor nicht.

 

Für mein Empfinden handelt es sich bei diesen Thriller keineswegs um ein schlechtes Buch von Karin Slaughter, allerdings hätte ich mir weniger zwischenmenschliche Geschichten und weniger Vermischung der einzelnen Buch-Reihen gewünscht. Phasenweise leuchtete Karin Slaughters Schreibqualität geradezu auf und fesselte mich als Leserin ungemein. Alles in allem gebe ich diesem Thriller 3,5 von 5 möglichen Sternen, da mir auch die Geschichte als solches nicht ganz so sympathisch war, wie ich es in der Vergangenheit von der Autorin kannte.

 

Dennoch bleibe ich Karin Slaughter natürlich treu und freue mich schon jetzt auf den nächsten Thriller aus ihrer Feder.