Rezension

Unerwartet tiefgründig. Unerwartet traurig.

Liebe ist was für Idioten. Wie mich - Sabine Schoder

Liebe ist was für Idioten. Wie mich
von Sabine Schoder

Bewertet mit 5 Sternen

Worum geht es?

Eine Liebesgeschichte, so echt, dass sie weh tut – und so berauschend, dass sie süchtig macht Optimistisch gesehen ist Vikis Leben eine Vollkatastrophe. Ihre Mutter: tot. Ihr Vater: ständig besoffen. Ihr Herz: gebrochen. Da kann man schon mal aus Frust ein paar Tüten zu viel rauchen. Da kann es auch passieren, dass man mit einem Typen im Bett landet, den man eigentlich total bescheuert findet. Wirklich. Kein großes Ding. So was passiert. Aber ausgerechnet mit Jay? Nein! Ganz. Sicher. Nicht. Oder vielleicht doch?

Meine Meinung

Es gibt genau zwei Bücher, die meine Stimmung von dem einen Moment auf den anderen in die Tiefe gezogen haben. Die mich um das Ende haben weinen lassen, obwohl ich es noch nicht einmal gelesen habe.
Eines davon war "Ein ganzes halbes Jahr". Und das andere ist dieses hier.

Ich denke, das beschreibt am besten, was einen bei diesem wundervollen Buch erwartet. Ich habe zwar aus den anderen Rezensionen entnehmen können, dass dieses Buch nicht ohne sein wird, aber damit habe ich trotzallem nicht gerechnet. Ich kann gar nicht beschreiben, wie traurig ich bin, dass ich das Buch zuende gelesen habe und wie sehr mich das Ende berührt hat. Die letzten Seiten habe ich gleichzeitig weinend und lachend gelesen - und das ist mir noch nie passiert. Nie.

Ich habe nichts an diesem Buch auszusetzen. Die Charaktere sind alle super authentisch. Vor allem Jay, dessen Handeln man erst nach und nach nachvollziehen kann, den man aber trotzdem von Anfang an in sein Herz schließt. Er war kein typischer männlicher Protagonist.

Bei Viki könnte man - mittlerweile - meinen, dass es sich bei ihr um eine typische weibliche Protagonistin handelt. Ich lese in letzter Zeit ständig Bücher, in denen die Protagonistin diesen herrlichen sarkastischen Humor hat wie sie - das scheint momentan recht beliebt zu sein. Aber Viki ist trotzdem anders, sie hebt sich trotzdem ab. Nicht nur, dass der Autorin meiner Meinung nach der Sarkasmus besser gelungen ist, als ich ihn in anderen Büchern gelesen habe, sondern auch, dass sich Viki auch vom Charakter her doch von den anderen unterscheidet: Sie ist tough. Verdammt tough. Heult nicht gleich wegen jeder Kleinigkeit los, bindet nicht jedem ihre ach so tragische Kindheit auf und kann sich - verbal und körperlich - zur Wehr setzen.

Viki und Jay ergänzen sich perfekt. Sie teilen den gleichen Humor, verstehen den anderen auf eine Weise, wie es - meinem Anschein nach - kein anderer tut und lassen sogar beim Leser das Gefühl ankommen, dass sie etwas ganz Besonderes haben. Dass es wirklich Liebe ist, die die beiden verbindet. Verdammt, ja, das hört sich so unendlich kitschig an, aber so ist es eben. Das Buch ist aber, jedenfalls in meinen Augen, nicht eine Sekunde lang kitschig. Es ist realistisch, süß, zum Haare ausreißen und absolut spannend. Ich war so unglaublich gespannt auf Jays Geheimnis...

Fazit

Dieses Buch verdient natürlich 5 Sterne. Und, weil man nicht mehr als 5 Sterne vergeben kann, bereue ich es, anderen Büchern - zumindest bei den meisten, meine Lieblingsbücher sind natürlich auf gleicher Stufe :D - ebenfalls so viele Sterne gegeben zu haben. Ich habe jetzt ein neues Lieblingsbuch :)

Haltet Taschentücher bereit.
Atmet ab der Hälfte des Buches tief ein und aus und lasst euch nicht runterziehen. Alles wird gut, alles wird gut, alles wird gut...