Rezension

Unerwartet und grausam

Opfer - Bo Svernström

Opfer
von Bo Svernström

Bewertet mit 5 Sternen

~~Gefoltert und verstümmelt, so wird Marco Holst gefunden. Doch er lebt. Nach und nach finden sich aber immer mehr Leichen, die einem ähnlichen Tathergang zum Opfer gefallen sind. Aber welche Verbindung gibt es zwischen den Opfern? Und wofür müssen die Opfer so leiden?
Es beginnt ein Wettlauf gegen die Zeit. Niemand will, dass wieder ein Opfer gefunden wird.
Und wie fängt man einen Mörder, der von sich selbst sagt, dass er gerade erst angefangen hat und nun endlich seine Bestimmung gefunden hat?

Das Buch besteht aus drei Teilen.
Im ersten Teil gibt es eher einen außenstehenden Erzähler. Er hat Einblick in mehrere Figuren und kann deren Gedankengänge wiedergeben. Die Hauptpersonen hier sind der Kriminalkommissar Carl Edson, seine Mitarbeiter Jodie Söderberg und Simon Jerns und die Journalistin Alexandra Bengtsson. Die einzige Person, die bereits im ersten Teil in der Ich-Person spricht, ist der Täter.
Carl Edson ist ein erfahrener Ermittler, der genau weiß, auf was es in seinem Job ankommt. Allerdings beißt auch er sich an diesem Fall die Zähne aus, da es auf den ersten Blick kaum eine Verbindung zwischen den Opfern gibt.
Alexandra Bengtsson ist eine motivierte Journalistin, die von Anfang an über die Morde berichtet. Sie ist geschieden und hat eine erwachsene Tochter.

Die Erzählweise ändert sich dann im zweiten Teil. Ab hier wird nur noch in der Ich-Perspektive des Täters geschrieben. Immer wieder wechselt die Geschichte zwischen der Vergangenheit und der Gegenwart.

Im dritten Teil wechselt die Geschichte dann nochmal in den unbeteiligten Erzähler. Um so auch das Ende nochmal von allen Seiten betrachten zu können. Das Ende an sich hat mich überrascht und ich habe es so nicht kommen sehen, obwohl der Täter doch relativ früh feststand.

Die Figuren sind sehr authentisch geschrieben und man kann einen Draht zu ihnen aufbauen und sie auch gut verstehen. Selbst das Motiv des Täters ist verständlich, auch wenn ein Mord natürlich keine Lösung ist.
Ab der Hälfte des Buches weiß man zwar schon, wer der Täter ist, aber in diesem Fall finde ich es überhaupt nicht schlimm. Es hat sogar seine Vorteile, da man nun den genauen Hintergrund des Ganzen zu verstehen lernt.

Alles in allem lautet mein Fazit: Es ist ein streckenweises grausames Buch, das allerdings sehr gut geschrieben ist und mich komplett gefesselt hat.