Rezension

Unerwartet vielschichtig

Blood Orange - Was sie nicht wissen - Harriet Tyce

Blood Orange - Was sie nicht wissen
von Harriet Tyce

Bewertet mit 4 Sternen

Inhalt:
„Der erste Mordfall ihrer Karriere verlangt Anwältin Alison alles ab. Umso erstaunlicher ist es, dass sie sich phasenweise nicht im Griff hat, zu viel trinkt und der Affäre mit einem Kollegen kein Ende setzen kann. 
Doch die gute Ehefrau und Mutter in ihr gewinnt immer wieder die Oberhand. Außerdem will Alison das Schuldeingeständnis ihrer Mandantin nicht anerkennen.
Ein untrügliches Gespür sagt ihr, dass die seit Jahren körperlich und seelisch misshandelte Frau ihren Mann nicht erstochen hat. Und so treffen zwei Frauen aufeinander, die etwas gemeinsam haben. Doch sie wissen es nicht. Noch nicht…“

Schreibstil/Art:
Erzählt wird aus der Ich-Perspektive aus Sicht von Alison. Die Figurenzeichnung ist gut ausgearbeitet und authentisch. Ich hatte immer ein klares Bild vor meinen Augen. Das Erzähltempo nimmt gut an Fahrt auf, die Spannung sackt zwar zu Mitte des Buches ab aber zum Ende hin wird es nochmal richtig spannend. 

Fazit:
Ich empfand den mittleren Leseabschnitt etwas zu langatmig dennoch verflog dieser ganz schnell. Durch den Prolog, der den Leser völlig im Ungewissen lässt und ich unbedingt wissen wollte was die Orange mit sich hat, steigerte dies meine Neugier. 
Irritierend aber nicht schlimm fand ich die Tatsache, dass ich gar nicht so viele Gemeinsamkeiten zwischen der Mandantin Madeleine und Alison erkennen konnte. 
Viele Details verunsichern auf eine positive Art und Weise, denn erst im Nachhinein nimmt man viele Hinweise anders wahr. 

Ich habe oft mit mir gehadert, denn ich wusste nicht ob ich Alison nun mag oder nicht. Letztendlich spielte es für mich aber keine große Rolle da mich der Ausgang der Geschichte überzeugte und begeisterte.