Rezension

Unfassbar gut gelungen!

Die Grimm-Chroniken - Der Tanz der verlorenen Seelen - Maya Shepherd

Die Grimm-Chroniken - Der Tanz der verlorenen Seelen
von Maya Shepherd

Meinung:

 

Mittlerweile sind wir bei Band 6 der Grimm Chroniken angelangt und ich kann nur immer wieder betonen, wie sehr ich diese Reihe liebe. So schön düster, blutrünstig - aber vor allem kontrastreich, das hatte ich in den letzen Rezensionen noch nicht erwähnt. Denn während mir immer das Herz blutete und ich nicht nachvollziehen konnte, wie jemand von so gut, zu so böse schwanken konnte, wie Mary, die böse Königin, ist es mir nach diesem Band viel leichter gefallen. 

 

Wie gewohnt erzählt die Autorin aus drei Perspektiven, zwei Vergangenheiten, eine Gegenwart oder je nachdem wie man es auslegt auch zwei Gegenwarten, das weiß man nicht so genau. Beim „Tanz der verlorenen Seelen“ nähern sich zwei dieser Zeiten immer mehr an, sodass sie hoffentlich bald zu einem großen Ganzen verschmelzen. Nach wie vor ist die Geschichte durchzogen von Märchen, gesprenkelt mit Elementen - mit Spiegeln, Dornenhecken, Gasthäusern und verbotenen Früchten. Ich bin ehrlich, langsam steige ich da nicht mehr durch, für mich hat sich das zu einer Masse vermischt, die etwas komplett Neues ergibt. Und ich möchte sie auch gar nicht mehr auseinander halten. Es ist gut, so wie es ist.

 

Der Fokus in Band 6 liegt auf Margery, die kurz vor ihrem 16ten Geburtstag steht und somit vor ihrem vermeintlichen Tod in Engelland.

Doch bevor der Leser richtig in diesen Part einsteigen kann lässt die Autorin eine Atombombe fallen. Ich will nichts beschönigen: 

Das war ein Schlag in die Fresse. Mitten rein. Begleitet von WAAAAASSS?!

Und später von UUUHÄÄÄÄÄÄSSS.

(Phonetik macht manchmal viel mehr Sinn als Worte.)

 

Plötzlich knüpfen sich viele Logikbändchen zusammen - andererseits verschiebt sich dadurch auch die Sympathie. Von wem, zu wem, das verrate ich euch nicht. Lasst euch nur gesagt sein: Es schockt.

Und während man als Leser weiterhin Mary und vor allem Margery durch Engelland begleitet, rattert es im Hinterkopf weiter und weiter: 

Wer sind die vergessenen Sieben? Und wie geht das aus?

Manchmal treibt mich diese Kürze leicht in den Wahnsinn.

 

Fazit:

 

„Der Tanz der verlorenen Seelen“ steckt voller Überraschungen. 

Positive, sowie negative. Bei Band 6 war ich zum ersten Mal aufgrund der Wendung völlig geplättet. Und auch wenn ich den Part um Mary und Dorian vor ihrer Ankunft in Engelland sehr liebe und genossen habe, irgendwas scheint sich mit dem ersten Schritt dort hin geändert zu haben.

Es ist auch eine willkommene Abwechslung, dass Will, Maggy und Joe einmal nur am Rand vorkommen. Die düstere, unheilvolle - teilweise gehässig Atmosphäre rundet diese sechste Folge wie immer ab.

 

Bewertung:

 

⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️ (5/5)