Rezension

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Unfassbar schlechte Fortsetzung

Die Farben des Blutes, Band 2: Gläsernes Schwert
von Victoria Aveyard

Bewertet mit 1.5 Sternen

"Die rote Königin" konnte mich schon nicht ganz vom Hocker hauen. Ja, ich fand die Geschichte interessant, wollte wissen, wie es weitergeht, wollte mehr. Doch auch schon Band 1 erinnerte mich zu sehr an andere erfolgreiche Jugendbücher, wies mir zu viele Parallelen auf. Von daher bin ich kein "Fan ab Stunde Null" sondern eher ein interessierter Begleieter. 
Trotz allem wollte ich natürlich Band 2 nicht missen und ging sehr positiv gestimmt ans lesen. Doch schon auf den ersten Seiten wurde mir ein wenig bewusst, dass es irgendwie nicht ganz passte zwischen uns beiden. Da Band 1 vor etwas mehr als einem Jahr erschien, hätte ich erwartet, dass es eine kleine Rückblende geben würde. Dcoh nein, der Leser wurde ins kalte Wasser geschmissen und war wieder direkt im Geschehen. Es gibt durchaus Bücher, bei denen diese Form der Einführung funktioniert. Doch "Gläsernes Schwert" ist definitv keins dieser Bücher. Ich brauchte eine gefühlte Ewigkeit, um alles gedanklich sortiert zu haben und wieder auf dem Schirm zu haben, was denn bitte zuletzt passiert wäre. Meine Lesevorfreude wurde also schon auf den ersten Seiten erheblich geschmählert. 
Und dann ging es auch schon unerfreulich weiter. Mare aka "tollstes Lebewesen seit eigentlich immer"  ist ein so unfassbar unsymphatischer Charakter geworden. Auf jeder Seite, wirklich auf jeder steht "Blitzwerferin", wie toll sie ist, wie toll sie sich findet, wie wichtig sie ist. Zum kotzen. Lange Story kurz, Gläsernes schwert beschreibt uns eigentlich nur, was für eine tolle Protagonistin wir doch haben, dass alle Erwachsenen dumm sind, lieber auf sie hören sollten, alle andere verblödet sind, nur sie wirklich alles durchschaut und generell ja alle auf ihre armen kleinen Gefühle achten müssen. Warum sind solche Bücher nur bitte so erfolgreich? 
Zur eigentlichen Geschichte kann ich nur so viel sagen: Wo war sie bitte?
Für mich ist es das klassische Zweite-Band-Dilemma. Man will noch mehr Kohle rausschlagen und traut sich nicht, einfach nur zwei Bände zu schreiben, weil sowas macht man ja einfach nicht. Also muss für den zweiten Band irgendeine lahme Geschichte her, damit Band 3 viel besser wegkommt, da tatsächlich einmal etwas passiert.
Im ersten Band passierten ja immerhin noch etliche spannende Sachen, doch in diesem war es einfach nur Langeweile pur. Wenn ich Leuten dabei zusehen möchte, wie sie einfach nur durch die Gegend irren, gucke ich mir einfach nur LOTR mit Frodo und Sam an. Das war es dann aber auch. 
Die eigeführten Charaktere waren so langweilig, dass ich mich überhaupt nicht mehr an einen von ihnen erinnern kann, da alle verdammt stereotypisch waren. Außerdem hießen die handelnden Charaktere auch irgendwie alle gleich. Das alphabet hat so viele Buchstaben, warum dann so viele Namen mit C und K? ICh fand es schon hölleschwer überhaupt ein Kapitel zu lesen wegen der lähmenden Langeweile, die mich befiel, und dann kriege ich die Personen nicht mehr auf die Reihe. Schlechte Mischung.
Ich hätte dieses Buch sofort abgebrochen, hätte ich es nicht in einer Leserunde gelesen.

Keine Empfehlung von mir. Dieses Buch ist so uninteressant, ich kann mich in einer Woche zum Glück sowieso nicht mehr daran erinnern.