Rezension

ungenutztes Potenzial

Das Musikhaus an der Alster - Lied der Sterne -

Das Musikhaus an der Alster - Lied der Sterne
von Katja Dörr

Grundidee klasse - Umsetzung hat mich nicht abgeholt

Als ich „Musikhaus“ las, das wunderschöne zum hineinträumenden Cover sah und den spannenden Klappentext las, wollte ich diesen Roman lesen. Es klang nach einer spannenden Liebesgeschichte mit Hindernissen. Die Leseprobe hatte sich gut „weggelesen“. Ob ich mit der Protagonistin ganz zurechtkommen würde, hatte ich zu diesem Zeitpunkt leichte Zweifel, dachte aber, dass die ersten Seiten ja nur ein Einstieg war und die Tiefe noch kommen würde.

Für mich blieben die beiden Protagonisten oberflächlich und die Tiefe in ihren Entscheidungen und der Charaktere fehlt mir bis zum Schluss. Auch die Spannung kam für mich nicht auf. Der Roman zog sich für mich sehr und ich hatte kaum Lust ihn zu Ende zu lesen. Einzig, wer sich nun am Tod des Verlobten zu Schulden kommen lassen hatte, motivierte mich die Seiten zu Ende zu lesen. In der Mitte des Romans brandete etwas Spannung auf. Leider konnte sich der Spannungsbogen nicht halten. Gelungen fand ich, dass die Handlung aus zwei Perspektiven heraus erzählt wurde, wo die Perspektivwechsel immer direkt kenntlich gemacht wurden mit einem passenden Pausenzeichen hinsichtlich des Buchtitels. Am Ende des Romans hatte ich nicht erwartet, dass noch so viel Epilog kam, der nicht als solches bezeichnet wurde. Die Leseprobe für den zweiten Band habe ich mir nicht mehr durchgelesen, da der Schreibstil und die Gestaltung der Autorin mich nicht abgeholt hatte.

Vom Roman hatte ich zudem nicht erwartet, dass er eine solch ausgeprägte Krimi-Note hat. In meinen Augen war sie allerdings sehr vorhersehbar und hat ihr Potenzial nicht ausgenutzt.

Die Grundidee und das Setting finde ich nach wie vor sehr gelungen. Allerdings hapert es für mich am Schreibstil und der Ausgestaltung der Charaktere. Ich könnte mir vorstellen, dass jüngere Leser mit weniger „Erfahrung“ mehr Freude an diesem Buch haben könnten, wobei die Aufmachung diese Zielgruppe nicht im Auge hat.

Ich vergebe 2,5 von 5 Sternen. Wirklich weiterempfehlen kann ich den Roman aus meinen Augen nicht.