Rezension

Ungewöhnlich, aber äußerst fesselnd!

Kalteis - Andrea Maria Schenkel

Kalteis
von Andrea Maria Schenkel

Bewertet mit 4 Sternen

Kalteis - ein Roman, der schlichtweg "anders" ist und ich gebe zu, die Schreibweise von Andrea M. Schenkel trifft absolut nicht jeden Geschmack. Das erkennt man ja ganz enorm daran, dass dieses Buch unglaublich polarisiert!!!

Nachdem ich die vielen unterschiedlichen Rezensionen gelesen hatte, wurde ich sehr neugierig ;-) Deshalb nahm ich mir das Buch aus der "Grabbelkiste" mit. Außerdem las ich vor vielen Jahren bereits "Tannöd" und war auch damals positiv überrascht.

Innerhalb kurzer Zeit hatte ich "Kalteis" durchgelesen. Mich hatte es enorm gefesselt. Es geht in diesem Roman nicht darum, eine "große" Geschichte zu erzählen mit tollen Protagonisten, einer umfangreichen Handlung etc.. Der Fall Josef Kalteis beruht auf wahren Geschehnissen (der Name ist fiktiv; Quelle ist der Fall Johann Eichhorn) und was die Autorin hier erschafft, ist eine athmosphärisch dichte Momentaufahme aus dem München der 30-er Jahre, die einen besonders durch den ungewöhnlichen Schreibstil - die Umgangssprache, knappe Sätze...- so richig in den Bann zieht. Trotz der nur 187 Seiten war ich sehr schnell "mittendrin" in der damaligen Zeit, verfolgte gespannt das Schicksal der Protagonistin Kathie und erschauerte einmal mehr über die tiefsten Abgründe, die in einem Menschen lauern können.

Fazit: Ich kann nicht genau sagen, WAS mich an "Kalteis" so beeindruckte ;) Wahrscheinlich ist es diese dichte Atmosphäre, die mich unglaublich fasziniert hatte. Vielleicht zum Vergleich und Verständnis: direkt vorher las ich einen "richtigen" Krimi von Arne Dahl. Dieser hat mir aber bei WEITEM nicht so sehr gefallen und mich kaum gefesselt...;-) "Kalteis" ist etwas völlig anderes! Und definitiv empfehlenswert!