Rezension

ungewöhnlich aber gut

Rot wie das Meer
von Maggie Stiefvater

Bewertet mit 5 Sternen

Der Inhalt:

Jedes Jahr am 1. November findet auf Thisby das Skorpio-Rennen statt. Kurz davor kommen auch die Capaill Uisce an Land. Dies sind große Pferde die Tod und Verderben bringen. Viele fiebern diesem Rennen entgegen, auch Sean Kendrick. Aber eine Neuheit gibt es in diesem Jahr, den die junge Kate Connolly, auch genannt Puck, nimmt am Rennen teil. Dies tut sie nicht auf einem Capaill Uisce, sondern auf ihrer Stute Dove. Langsam kommen sie und Sean sich näher und er hilft ihr beim Training. Aber wird sie am Tag des Rennes auch das Ziel erreichen, den viele Reiter lassen bei diesem Rennen ihr Leben.

Das Cover:

Das Cover ist einfach eine Wucht und ein richtiger Eyecatcher. Das Rot leuchtet sehr schön und ist richtig auffallend. In der Mitte des Cover rangt auf hellem Hintergrund der Name der Autorin und in Rot der Titel des Buches. Darum sieht man schöne Ranken, die wie das Meer aussehen. Das Cover finde ich echt gelungen und passt sehr gut zum Buch. Allerdings hätte meiner Meinung nach noch ein Pferd darauf gefehlt, aber so ist es auch sehr schön. Aber auch ohne den Schutzumschlag macht das Buch einiges her, den darunter ist der Buchumschlag weiß und in knallroter Schrift prangt darauf der Titel des Buches. Wenn ich nicht Angst hätte das der weiße Einband dreckig werden würde, würde ich das Buch ohne Schutzumschlag ins Regal stellen.

Meine Meinung:

Ich muss ehrlich gestehen das dies mein erster Roman von Maggie Stiefvater war und ich demnach ohne große Erwartungen ans Lesen gehen konnte.

Der Prolog spielt 9 Jahre vorher. Es ist der Tag des Rennens und Sean begleitet seinem Vater zur Startlinie. Aber sein Vater erreicht nicht das Ziel, den er wird vorher von einem Capaill Uisce getötet.

Dann lernen wir Puck, Kate, kennen. Sie lebt mit ihren beiden Brüdern, Gabe und Finn, im Hause ihrer Eltern. Ihre Eltern sind vor Jahren bei einem Bootsausflug von Capaill Uisce getötet worden und seitdem schlagen sich eher schlecht als recht durchs Leben. Als dann auch noch Gabe den beiden erzählt das er die Insel verlassen wird, sieht Kate ihre Welt zerbröckeln. Sie möchte unbedingt das ihr Bruder bei ihnen bleibt und entschließt sich sogar dazu, bei dem tödlichen Rennen, teilzunehmen.

Sean lebt seid dem Tod seiner Eltern auf dem Gestüt von Malvern und arbeitet dort als Pferdetrainer. Auch wenn er die Arbeit mit Pferden liebt ist sein Leben nicht gerade einfach, denn Mutt, der Sohn von Malvern, macht ihm sprichwörtlich das Leben zur Hölle und geht dabei sogar über Leichen.

Die beiden Hauptprotagonisten gefallen mir sehr gut. Beide haben es nicht leicht im Leben und wollen nur glücklich sein. Kein Wunder das sich die beiden zueinander hingezogen fühlen. Anfangs ist Sean allerdings noch etwas ruppig zu ihr und macht Kate unverständlich klar das sie sich mit ihrem “Pony” vom Strand fern halten soll, aber er hat nicht mit Kates Sturheit gerechnet und das sie, wenn sie sich einmal etwas in den Kopf gesetzt hat, dieses auch durchzieht. Aber auch die anderen Charaktere im Buch wirkten authentisch und waren mir zum größten Teil sympatisch. Allerdings konnte ich mich mit Mutt nicht so recht anfreunden. Er ist der Sohn eines reichen Mannes auf Thisby aber nicht wirklich zufrieden mit seinem Leben. Er leidet sehr darunter das sein Vater Sean bevorzugt und zeigt ihm das immer wieder. Das er hier andere verletzt oder sogar über Leichen geht, ist ihm gänzlich egal.

Das es in diesem Buch auch um Tod und sehr viel Blut geht, dürfte spätestens nach dem Lesen des Klappentextes bekannt sein. Sehr schön fand ich aber auch hier die Umsetzung der Autorin. Die Szenen kamen zwar brutal und blutig rüber, trotzdem wurde an gewissen Stellen auf gewisse Details verzichtet, damit das Buch nicht ganz so heftig erschien.

Die Landschaft von Thisbie, die Maggie Stiefvater geschaffen hat, wirkte auf mich durch die bildliche und detailliert Beschreibung, richtig zum greifen nah. Ich konnte mir die kleine Insel richtig vorstellen und darin eintauchen. Aufgelockert wird das ganze durch die langsam fortschreitende Beziehung der beiden Hauptprotagonisten. Hier hat es die Autorin geschafft diese Liebesgeschichte wunderbar zu verpacken und sie nicht allzu kitschig wirken lassen.

Seite 359:

“Ich will nicht deine Schwachstelle sein, Sean Kendrick.”
Jetzt blickt er mich an. Dann sagt er ganz leise: “Dafür ist es ein bisschen spät, Puck.”

Der Schreibstil ist unbeschreiblich. Er hat mich von der ersten Seite in seinen Bann gezogen, die Seiten flogen nur so dahin und durch die bildliche Sprache und die sympatischen Charaktere konnte ich richtig in die Geschichte eintauchen und habe beim Lesen ganz die Zeit vergessen. Erzählt wird die Geschichte aus der Sicht von Puck oder Sean.

Mein Fazit:

Rot wie das Meer ist ein Buch das mich vollauf begeistert hat. Es ist packend, bildlich beschrieben, hat eine klasse Story und wunderbare, sympatische Charaktere. Wer auf der Suche nach einem Roman ist, der spannend, blutig und eine Liebesgeschichte beinhaltet, wird bei Rot wie das Meer nicht enttäuscht werden. Ich vergebe 5 von 5 Sterne