Rezension

Ungewöhnlich aber mit schwarzem Humor

Mein Wille geschehe
von Bernd Schwarze

Bewertet mit 4 Sternen

„Was der Mensch sät, das wird er ernten“ (Galater 6,7)… oder passt doch eher das 5. Gebot „Du sollst nicht töten“ zu diesem

Leseerlebnis der tiefgründigen Art, gespickt mit schwarzem Humor?

 

Der Autor Bernd Schwarze hat einen Kriminalroman erschaffen, welcher aus einem Missverständnis heraus mit einer Inszenierung

von Sebastian Fitzek in der Kultur- und Universitätskirche St. Petri zu Lübeck entstand. Er hat dieses Ereignis sozusagen als

Impulsgebung für seine Buchidee genommen und direkt zu einem Kriminalroman verarbeitet.

 

So erleben wir hier den evangelischen Pastor Benedikt Theves, der von Selbstzweifeln geplagt ist. Eine Demütigung nach der andern

lässt er über sich ergehen, seine Ehe steht auch nicht zum Besten und sein Ansehen in der Gemeinde lässt zu wünschen übrig.

Doch dann führt der Pastor die Beichte ein und bereits nach kurzer Zeit gesteht ihm ein gewalttätiger Ehemann seine abscheuliche Tat.

Völlig aus dem Konzept nimmt er das Altarkreuz und erschlägt den Sündigen. Es scheint so, dass der Verstoß des 5. Gebotes ihm zu Selbstbewusstsein

und Charisma verholfen hat, denn von da ab schwingt er mächtige Reden und seine Beliebtheit wächst von Predigt zu Predigt … denn von nun an

geschieht sein Wille!

 

Ich hatte zuvor noch keinen Krimi aus der Feder eines Pastors gelesen und war gespannt auf den „Gottesdiener“, der einen Mord begeht. Der Autor hat

einen sympathischen Charakter erschaffen. Ich mochte ihn und auch seinen Humor, der mich auch in einigen Momenten schmunzeln ließ.

Der Schreibstil ist angenehm, die Kapitel kurzgehalten und somit lässt sich dieser Kriminalroman auch recht flüssig und schnell lesen.

 

Mein Fazit:

Ein lesenswerter Kriminalroman, der ungewöhnlich und mit schwarzem Humor bespickt ist und am Ende mit einer spannenden Wendung überrascht. Ich gebe 4 Sterne.