Rezension

ungewöhnlich, berührend , zum Nachdenken anregend

Die Sache mit dem Glück
von Matthew Quick

Bewertet mit 4.5 Sternen

Nach "Silver Linings" hat Mathew Quick wieder ein beeindruckendes und ausssergewöhnliches Buch geschrieben. Schon die Form ist ungewöhnlich : Jedes Kapitelist ein Brief an den bekannten Schauspieler Richard Gere, dieser wird vom Hauptcharakter des Buches, Bartholomew, direkt angesprochen, in die Handlung einbezogen und auch seine durch den DalaiLama beeinflusste Lebensphilosophie nmmt Einfluss auf die Handlung.
Zum Inhalt : Bartholomew ist 39 Jahre alt als seine, vom ihm aufopferungsvoll gepflegte Mutter an einem Hirntumor stirbt. Beide lebten allein, seinen verstorbenen Vater hat er nie kennengelernt, nur die regelmässigen Besuche des katholischen Geistlichen Father Mac Namee brachten willkommene Abwechslung in diese Zweisamkeit. Auch einen Beruf übte er nicht aus.
So muss er sich mit fast kindlicher Naivität nun dem  "wirklichen Leben" da draussen stellen und bewältigt dies mit einer erstaunlichen Weitherzigkeit und einer bemerkenswerten Lebensphilosophie.
Da seine in den lezten Lebenswochen verwirrte Mutter ihn ständig mit Richard ansprach und dabei seltsam glücklich wirkte, er zudem von ihrer grossen Vorliebe zu Richard Gere wusste und dann auch noch in ihrer Wäscheschublade einen Brief Richard Geres fand, berichtet er nun diesem in Briefform von seinen Erlebnissen und Erfahrungen.
Ganz langsam, unterstützt von Father Mac Namee und teilweise auch von derTrauerberaterin Wendy , öffnet er sich der ihm unvertrauten Welt, beginnt vorsichtig formulierte Lebensziele wie "mit einem Gleichaltrigen zusammen ein Bier in enem Pub zu trinken" umzusetzen. Getreu  den Lehren des Dalai Lama und seiner eigenen Wesensart folgend ist er hilfsbereit und offen und schliesst bald die ersten zaghaften Freundschaften.
Nicht nur die Handlung an sich und die Form des Buches sind bemerkenswert, sondern  auch die vielen, fast philosophisch anmutenden Gedankengänge, die den Leser zum Mit- und Nachdenken anregen.Ob es sich um das Geniessen des "Glücks des Augenblcks" handelt, den Ausgleich von Glück und Unglück oder das Prinzip der Synchronität, alles wird schlüssig in die Handlung eingebaut und macht doch nachdenklich.
Ein rundum aussergwöhnlches und bemerkenswertes Buch, vergnüglich und berührend zu lesen und über Vieles  zum Nachdenken anregend.