Rezension

Ungewöhnlich, vorhersehbar, gut

Der Fund - Bernhard Aichner

Der Fund
von Bernhard Aichner

Bewertet mit 4 Sternen

Die Verkäuferin Rita Dalek findet in einem Bananenkarton einige Päckchen Kokain. Statt den Fund zu melden, nimmt sie die Drogen mit und träumt von einem neuen Leben. Leider sind ein paar Albaner auf der Suche nach ihrem Eigentum und Rita Dalek wird tot aufgefunden. Ein Polizist begibt sich auf die Suche nach der Wahrheit, denn in den Fall sind auch ein Milliardär, ein Staatsanwalt, ein Zahnarzt und die todkranke Nachbarin der Verkäuferin verwickelt.

Ungewöhnlich; das ist das erste, das mir einfällt, wenn ich den Thriller in einem Wort zusammenfassen müsste. Obwohl in meinen Augen Thriller die falsche Bezeichnung ist. Krimi oder Krimidrama trifft es eher. Der Fund war mein erster Aichner, daher kann ich keine Vergleiche zu anderen Werken ziehen, aber der Aufbau des Krimis ist durchaus ungewöhnlich. Am Anfang steht die Tatsache, dass Rita Dalek tot ist und ich bekomme die Geschichte in kleinen Happen serviert. Dazwischen immer Gespräche des Polizisten, der namenlos bleibt, mit dem Personenkreis, der in die ganze Geschichte involviert war. Ungewöhnlich, aber sehr klug gemacht. In der ersten Hälfte habe ich manches Mal gedacht, ich bin schlauer als das gesamte Personal; aber glauben darf man hier keinem.

Ab der zweiten Hälfte ändert sich das und das Ganze wird ziemlich durchschaubar und vorhersehbar. Trotzdem war ich sehr gut und spannend unterhalten, auch wenn das Ende ein bisschen weichgespült und aufgesetzt wirkt. Das führt für mich am Ende doch zum Punktabzug.

Gute Krimiunterhaltung und für mich ein neuer Autor, den ich weiter kennenlernen möchte.