Rezension

Ungewöhnliche Story als Romandebut

Das U-Boot -

Das U-Boot
von Hans Leister

Hans Leister hat mit seinem Thriller "Der Tunnel" ein Markenzeichen gesetzt. Es folgt ein apokalyptischer Roman mit dem Titel das "U-Boot". Ein (un-) scheinbarer Titel für einen Thriller, der Lust auf den Inhalt weckt: Die Tiefe und die Stille des Meeres. Die Enge eines Bootes, das seine Besatzung auf engstem Raum zusammenschweißt, gewollt oder ungewollt. Die Weite der See und die Enge des des Bootes. Widersprüche in einem Titel vereint.

Die Hauptakteure des Romans von Hans Leister sind Leah, eine junge Israelin und Marinesoldatin, sowie Tarik, ein Araber, der mit seiner Familie im Gazah lebt und -trotz aller privaten Sorgen- auf Freiheit bedacht, gewissermaßen eine Widerpart darstellt.
Beide sind sich nie begegnet, sind weder Freund noch Feind im engeren Sinne. Dennoch erleben beide die gleiche Katastrophe, getrennt voneinander. Im Szenario des Autoren aus verschiedenen Perspektiven, haben sie ein und dieselbe Katastrophe vor Augen mit aller Unsicherheit, was um sie herum passiert und welche Konsequenzen es für sie selbst und darüber hinaus auf ihre Familien, den engeren Freundeskreis und ihre persönliche Perspektive hat.

Der Leserschaft wird ein ungewöhnliches, düsteres Szenario dargeboten. Flüssig zu lesen, interessant verfasst und mit einem individuellen Bezug zu den Hauptakteuren und deren Umfeld gleichermaßen. Das verhilft, rasch eine "Bindung" zu den Inhalten des Romans aufzubauen. Es weckt die Neugier auf die folgenden Kapitel, lässt aber auch eine hohe Erwartungshaltung an die inhaltliche Qualität der Story entstehen.
Aus meiner Sicht gelingt es dem Autoren über das Gros der Geschichte auch sehr gut den Spannungsbogen aufrecht zu erhalten. Erst zum Ende des Buches geht dieser Leitfaden ein wenig verloren. Die Gemengelage aus Vergangenheit, Gegenwart und Fiktion lässt das erhoffte "runde Ende" des Romans ein wenig verschwimmen.