Rezension

Ungewöhnlicher Gesellschaftsthriller

Schmiergeld -

Schmiergeld
von Nausicaa Marbe

Bewertet mit 4.5 Sternen

Das Buch wurde ausgezeichnet als bester niederländischer Thriller 2015. Es ist wohl der Frankfurter Buchmesse geschuldet, die die Niederlande als Gastland hatte, das das Buch vom Niederländischen ins Deutsche übersetzt wurde.

Job ist Stararchitekt und wohnt mit seiner Ehefrau Gaby, den pubertierenden Zwilligen und Toby dem Familienhund in Haarlem,einer Stadt in den Niederlanden, außerhalb von Amsterdam. Es gehört zu den gehobenen Wohngegegenden, wo nur gutsituierte Leute wohnen.

Als Job seine Stelle verliert, muss die Familie plötzlich jeden Cent umdrehen, die Zwillige werden in der Schule unterschwellig gemobt und Jobs  einzige Aufgabe ist es nunmehr zusammen mit dem Familienhund lange Spaziergänge zu machen. Die Nachbarschaft distanziert sich nach und nach.

Da kommt die neue Nachbarin Judith mit der sich Gaby anfreundet und die die Familie, ohne Zustimmung von Job und heimlich, großzügig finanziell unterstützt, wie gerufen. Durch ihre "finanzielle Hilfe" treibt sie einen Keil zwischen Job und seine Familie.

Judith treibt ein undurchsichtiges Spiel und als dann auch noch ein Mord geschieht, ist die Nachbarschaft nicht mehr das, was sie einmal war.

Nausicaa Marbe schreibt einen Gesellschaftsroman über Integrität und Korruption, über das Familienleben und pubertierende Kinder, über Verrat und die Macht des Geldes. Was braucht man wirklich, um reich zu sein? Darf man für den Ruf alles tun?

Das Buch ist ehrlich, butal und legt den Finger in die Wunde. Jeder bekommt sein Fett ab. Die Autorin beobachtet scharfsinnig.