Rezension

Ungewöhnlicher Krimi der durch seine Charakterdarstellungen überzeugt

Tod in den Karawanken - Andrea Nagele

Tod in den Karawanken
von Andrea Nagele

Bewertet mit 5 Sternen

Ungewöhnlicher Krimi der durch seine Charakterdarstellungen überzeugt

Das Buch ist der 2.Fall von Kommissar Simon Rosner. (1.Fall Tod am Wörthersee).

Zu Beginn des Buches verschwindet die 13jährige Lena, worauf ihre getrenntlebenden Eltern sehr unterschiedlich reagieren. Ihre Mutter Lilo scheint sich wenig Sorgen zu machen und eher mit ihrem eigenen chaotischen Leben beschäftigt zu sein, Hanno der Vater dreht hingegen eher durch vor Sorge. Hanno ist auch derjenige der seinen alten Schulfreund Rosner um Hilfe bittet, der gerade selber versucht sein Leben wieder zu ordnen. Rosner befindet sich momentan in einer Entzugsklinik, hilft seinem alten Schulfreund aber dennoch. Noch ahnt er nicht, dass es am Ende um mehr geht als nur um das Verschwinden von Lena.

 

Das Buch baut für mich von der ersten Seite an Spannung auf. Die einzelnen Kapitel zeigen das Geschehnis und die Ereignisse aus den unterschiedlichsten Perspektiven, Hanno, Rosner, Lilo und weitere geben abwechselnd Einblicke in ihre Geschichte und ihre jeweilige Sicht der Dinge. Dabei ist zu erwähnen, dass nur Lilo aus der Ich-Perspektive erzählt.

Die einzelnen Perspektiven werden gekonnt ineinander verwebt und es entsteht eine packende Geschichte. Dabei erfahren wir viel aus der Vergangenheit der Protagonisten, wobei sich nicht nur Rosner und Hanno aus Schulzeiten kennen. Vieles aus der Gegenwart hat ihren Ursprung in der Vergangenheit.

Die Charaktere sind sehr gut herausgearbeitet und es entsteht ein 3-Dimensionales Bild der Hauptfiguren, deren Entwicklung und Verhalten sich gerade durch die Rückblenden gut erklärt.

Es sind keine klassischen Sympathieträger dabei, bzw. kein reines Duell „gut gegen Böse“ was die Geschichte in meinen Augen gerade interessant macht.

Es gibt immer wieder Wendungen, die man nicht erwartet, so dass die Spannung bis zum Schluss anhält.

 

Ich kann eine klare Leseempfehlung abgeben.

Für mich war es ein spannender Roman der gerade durch seine verschiedenen Charakterdarstellungen überzeugt.

 

Ich möchte noch anmerken, dass es nicht unbedingt notwendig ist den 1.Fall vorher zu lesen. Die Charaktere bauen zwar aufeinander auf und entwickeln sich in den Büchern weiter, aber aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass man sich auch ohne den ersten Fall gelesen zu haben gut in den Roman einfinden kann. Ohne das Gefühl zu haben es würden einem Informationen fehlen.