Rezension

Ungewöhnliches Ermittlerduo

Das Lied der toten Mädchen - Linus Geschke

Das Lied der toten Mädchen
von Linus Geschke

~~Die Journalisten Jan Römer und „Mütze“ Stefanie Schneider haben sich vorgenommen, über ungelöste Kriminalfälle zu berichten. Dabei gelingt es ihnen manches Mal, mehr herauszufinden als die professionellen Ermittler, denn manch ein Zeuge redet lieber mit Journalisten als mit der Polizei. Der neueste „alte“ Fall, den die beiden sich vornehmen, ist der rätselhafte Mord an der 19jährigen Sonja Risse, der 20 Jahre zurückliegt. Doch die Recherche gestaltet sich sehr schwierig: Die damaligen Bekannten und Freunde von Sonja geben sich sehr zugeknöpft. Warum nur? Sollten sie nicht auch ein Interesse daran haben, dass der Mord an der jungen Frau vielleicht doch noch aufgeklärt wird? Jan und Mütze wühlen sich immer tiefer in einen Sumpf aus Lügen und Schweigen und geraten zunehmend auch selber in Gefahr.
Der Autor Linus Geschke hat mit dem Krimi „Das Lied der toten Mädchen“ ein spannendes Buch geschrieben, das den Leser von Anfang an gefangen nimmt. Es gelingt ihm, einen Spannungsbogen aufzubauen, der recht gut über 390 Seiten gehalten wird, es gibt kaum Längen. Der flüssige Schreibstil trägt mit dazu bei. Gerade zum überraschenden Ende hin mag man das Buch kaum noch aus der Hand legen. Die beiden Protagonisten sind sympathische Charaktere, die sich trotz privater Probleme unermüdlich dafür einsetzen, dass Licht in das Dunkel dieses traurigen Mordfalls gebracht wird. Es ist recht ungewöhnlich, ein Journalistenduo ermitteln zu lassen, aber ich finde die Idee wirklich gut, dadurch hebt sich das Buch etwas von der Masse der Krimis ab.
Ein besonderes Lob bekommt der Titel „Das Lied der toten Mädchen“ von mir, er wirkt traurig und macht sehr neugierig auf das Buch. Das Cover gefällt mir ganz gut, es fällt aber nicht unbedingt auf.