Rezension

Ungewöhnliches Fantasyepos

Schneewanderer - Catherine Fisher

Schneewanderer
von Catherine Fisher

Bewertet mit 5 Sternen

Jessa und Thorkil wachsen im Schatten des düsteren Königshofes heran, um den sich zahllose dunkle Geheimnisse ranken: Woher stammt die seltsame Frau des Herrschers, der grausame Zauberkräfte nachgesagt werden? Was verbirgt sich hinter der Legende um die Seelendiebe? Und was hat es mit dem rätselhaften Volk der Schneewanderer auf sich? Um Antworten zu finden, machen sich die beiden Freunde auf in die Gebiete des dichten Nebels und immerwährenden Schnees, bis an das Ende der Welt...

Normalerweise hätte ich so ein Buch gar nicht gekauft - erstens ist es Fantasy, zweitens ein Jugendbuch, drittens wirkt die Inhaltsangabe auf den ersten Blick wie eine jener 0815-Heldenreisen-Queststories, die es mittlerweile wie Sand am Meer gibt und die ich sowas von satt habe - aber da mein Vater es mir geschenkt hatte, musste es im Grunde genommen einfach nur gut sein, da er ein Händchen für Bücher hat die mir gefallen.
Die Figuren, die positiv belegt sind, werden einem eigentlich von Anfang an so richtig symphatisch - mir sind Jessa und die anderen (deren Name ich aus Spoilergründen nicht nennen kann) richtig ans Herz gewachsen, sodass ich ihre Abenteuer gern mitverfolgt habe. Dabei waren sie alle keine Übermenschen und hatten heftig sowohl gegen innere als auch gegen äußere Dämonen zu kämpfen. Keiner von ihnen war sinnlos perfekt und in netten Halbsätzen wurde auch angedeutet, dass Helden die einen verzauberten Wald durchwandern, danach nicht glattgeleckt und strahlend, sondern schmutzig, struppig und stinkend sind.
Dazu fand ich den Hintergrund toll - der basiert nämlich auf den alten skandinavischen Mythen und wirkt dadurch viel authentischer als so manche lieblos zusammengeklatschte Fantasywelt, die ich schon in mauer Fantasyliteratur "bestaunen" durfte.

Ach ihr merkts schon... ich war total begeistert!