Rezension

Ungewohnt, witzig, satirisch, interessant!

»Nichtalltägliches aus dem Leben eines Beamten« und »Einladung zum Klassentreffen« - Martin Schörle

»Nichtalltägliches aus dem Leben eines Beamten« und »Einladung zum Klassentreffen«
von Martin Schörle

Bewertet mit 4 Sternen

       Der Schreibstil hat mir gut gefallen, diese Schachtelsätze, das Tempo und diese unglaublichen intensiven Beschreibungen man konnte richtig dabei sein. Die Dame muß federn! Herrlich, ich hab mich schnell mal in die Arme von Herrn Fredenbek gelegt und mir das vorgestellt.
Hans Fredenbek erlebt so einiges in seinem Monolog. Er vermißt schmerzlich seinen Radiergummi und fühlt sich nur noch als halber Beamter. Durch Karin Umlauf wird seine Phantasie angeregt, es wird hoch erotisch!! Wir erfahren so einiges über das Seelenleben der Frau. Interessant fand ich auch, daß die VBB länger anhält als beim körperlichen Sex.
Kurzfristig fällt er dann wieder in sein normales Büroleben zurück.
Eigentlich bestätigt er mit jedem seiner Sätze und Aktionen, daß er zwar verheiratet ist, aber primär mit seinem Beruf. Das wird zum Schluß bei der Auflösung von Shz nochmal deutlich.
Das Theaterstück kann ich mir sehr gut auf der Bühne vorstellen, am besten mit dem Autor selbst.Ich denke, er kann seinen Herrn Fredenbek, das Glühfeuer, die Zerrissenheit, die Hochs und die Tiefs am besten darstellen.Ein kleiner Minuspunkt, ich finde das Büro ein bißchen ältlich. Vielleicht kann man das ein bißchen modernisieren.
Insgesamt fühlte ich mich hervorragend unterhalten und hab auch ein bißchen was gelernt.

Einladung zum Klassentreffen.
Mit der Geschichte können sich auch jüngere Leute identifizieren.
Zu Anfang wird wieder das Bühnenbild geschildert und die anwesenden Personen.
Er Carsten ruft Sie an. Er möchte sie zum Klassentreffen einladen. Es folgt eine Phase des Wiedererkennens, dann wird die Klasse abgearbeitet. So langsam wird die Geschichte intimer. Es geht an das Eingemachte. Zum besseren Verständnis folgen Rückblendungen mit dem Ex Holger und mit der Therapeuthin. Marina ist eine tief zerrissene Frau. . Als Beweis , daß sie Marina ihm vertrauen kann, erinnert er sie an wunderschöne Poesie: Leg dein Herz in meine Hände....das sollten sie zu Ende lesen, herrlich romantisch!
Den Schluß müssen sie unbedingt selber lesen.
Die Geschichte liest sich gut, romantisch,poetisch, modern, können sicher eine Menge Leute einen Bezug dazu herstellen.