Rezension

Unglaublich einfallsreiche und gelungene Welt!

Zodiac - Romina Russell

Zodiac
von Romina Russell

Bewertet mit 4 Sternen

Rho vom Planet Krebs lebt im Weltall und arbeitet an ihrer Zodai-Ausbildung, um einen guten Abschluss zu machen. Dabei hat sie gelernt, die Sterne zu deuten und damit Zukunftsvorhersagen treffen zu können. Doch bei einer solchen Sterndeutung sieht Rho etwas Schreckliches auf ihren Heimatplaneten Krebs zukommen. Allerdings glaubt ihr niemand, da niemand anderes die Katastrophe ebenfalls sieht. Bis Rhos Vorhersage eintrifft und der Planet Krebs fast vollständig zerstört wird. Um diese Aktion zu rächen und weitere Planetenzerstörungen zu verhindern, macht sich Rho mit ihren Freunden auf, um herauszufinden, wer oder was hinter dem Anschlag steckt. Doch ihr bleibt nicht viel Zeit, denn in ihrer nächsten Vorhersage sieht sie bereits die Zerstörung zwei weiterer Sternkreis-Planeten..

Ich liebe die Welt, die Romina Russel geschaffen hat. Generell mag ich ja Science Fiction Welten, aber die Idee, für alle Sternzeichen unterschiedliche Planeten mit den entsprechenden Bewohnern zu erschaffen, finde ich ziemlich genial und einzigartig. Denn die einzelnen Planeten sind wie unterschiedliche Länder aufgebaut und die jeweiligen Bewohner unterscheiden sich jeweils in Aussehen, Charakterzügen und Traditionen voneinander. So entsteht eine ganz neue, aufregende und bunte Welt im All, die ganz nach meinem Geschmack ist und mich von sich überzeigen konnte.

Auch die Handlung mag ich sehr. Es passiert wahnsinnig viel, der Handlungsverlauf ist durchweg spannend und ich mag, in welche Richtung sich die Geschichte dreht. Rho selbst ist sehr sympathisch und entwickelt sich im Laufe des Buches sehr weiter. Sie hat eine tolle Grundeinstellung, die sie so besonders macht: Denn obwohl sie ihren Heimatplaneten Krebs mehr als alles andere liebt, sind ihr auch die anderen Sternzeichen wichtig und sie betrachtet sie nicht als anders, sondern sieht eher die Gemeinsamkeiten aller Menschen, egal von welchem Planeten sie kommen. Das fand ich unglaublich sympathisch. Auch die anderen Charaktere mochte ich sehr gern, denn obwohl manche von ihnen keinen ersten tollen Eindruck gemacht haben und anfangs etwas abweisend wirken, so waren sie doch alle ganz wunderbar aufgebaut, hatten verschiedene Eigenschaften und jede Person war etwas neues.  Trotzdem gab es für mich einen  kleinen Kritikpunkt, den ich schade fand: Normalerweise bemängel ich öfters, dass sich die Handlung zu sehr zieht. Hier war das Gegenteil der Fall- Oft ging mir alles einfach zu schnell. Es passiert so unglaublich viel und man bekommt so viele Informationen mitgeteilt, dass ich stellenweise von der Geschwindigkeit des Buches etwas überfordert war. Nicht nur, dass das Sternensystem sehr kompliziert ist, auch die einzelnen Planeten, die Rho und ihre Freunde auf der Suche nach dem Übeltäter  besuchen, sind alle sehr komplex und unterschiedlich. Auch die Thematik des Sterndeutens ist kein langweiliges Thema. Und gerade bei diesen Dingen hätte ich mir gewünscht, dass sich die Autorin beim Beschrieben noch mehr Zeit gelassen hätte. An vielen Dingen raste man nur so vorbei, dabei hätte ich unglaublich gern mehr von einzelnen Planeten gelesen oder von den verschiedenen Kämpfen und Katastrophen. Die Handlung und Hintergrundinformationen waren so viel, aber so schnell abgearbeitet, dass für mich dieser Band ausreichend Inhalt für nochmal hundert Seiten mehr geliefert hätte, wenn einfach etwas mehr Zeit beim Beschrieben gewesen wäre.

Trotzdem konnte mich die ganze Welt, die Romina Russel erschaffen hat, unglaublich von sich überzeugen. Auch wenn man nur einen Bruchteil davon kennen lernen konnte, so fand ich alles sehr einfallsreich und individuell und hatte nicht wie bei vielen anderen Büchern das Gefühl, dass sich die Szenerie einem anderen Buch ähnelt, sondern vielmehr den Eindruck, in etwas ganz Neuem und Wunderbaren zu sein. Dieses Gefühl war ganz fantastisch und allein dafür hat es sich schon gelohnt, das Buch zu lesen. Ich hoffe, dass im zweiten Band noch etwas mehr Licht ins Dunkel gebracht wird und man mehr von allem erfährt und das Buch trotzdem genauso spannend und rasant weitergeht, wie dieser gelungene erste Teil.